Im Sommer 2012 blockierten Anti-Atom-AktivistInnen einen Zug, der Atommüll aus der Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau ins Ausland transportierte. Das Oberlandesgericht Hamm bestätigte nun die bereits vom Landgericht Münster verhängten Strafen, die unüblich hoch sind. Es handelt sich um den Versuch, politisch aktive Menschen einzuschüchtern, so die Betroffenen.
Jetzt ist es also soweit: zwei atompolitische Konflikte, in denen .ausgestrahlt und viele Anti-Atom-Bewegte in den letzten Jahren kräftig mitgemischt haben, gehen am selben Tag zu Ende: Am 15. Dezember 2016 beschließt der Bundestag das Gesetzespaket in Sachen Folgekosten der Atomkraft und ermöglicht damit den AKW-Betreibern, sich aus der Verantwortung …
Unter Protesten wurden im November 2012 Plutonium-MOX-Brennelemente aus dem britischen Sellafield über Nordenham ins Niedersächsische AKW Grohnde transportiert. Ein Aktivist stoppte den LKW-Korso mit einer Ankettaktion. Im Zusammenhang mit seiner Festnahme verletzte sich ein Polizist - und der Aktivist sollte dafür zahlen.
AtomkraftgegnerInnen haben recherchiert, dass es erneut aus der deutschen Brennelementefabrik Lingen Brennstofflieferungen in das belgische Skandal-AKW Doel gegeben hat und auch künftig geben soll. Sie fordern das Bundesumweltministerium auf, die Transportgenehmigungen sofort zurückzunehmen.
Über die Verfassungsklage der Stromkonzerne gegen die entschädigungslose Rücknahme der AKW-Laufzeitverlängerung und die Einführung konkreter Abschaltdaten für alle Reaktoren nach dem Super-GAU von Fukushima hat das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe am 6. Dezember 2016 entschieden: „Mit der Rücknahme der Laufzeitverlängerung von 2010 leistet der Gesetzgeber durch die damit erreichte, im Durchschnitt …
Die Milliardenforderungen der AKW-Betreiber – sie wollen eine „Entschädigung“ für die Rücknahme der 12-jährigen Laufzeitverlängerung erreichen, die Rede war von 19 bis 24 Milliarden Euro – sind vom Tisch. Die drei wichtigsten Fakten zur Gerichtsentscheidung vom 6.12.2016
Über die vor 30 Jahren havarierte Reaktorruine von Tschernobyl wurde nun das „New Safe Confinement“ geschoben, eine gigantische Stahlkonstruktion, das größte bewegbare Bauwerk der Menschheit. Für die nächsten hundert Jahre soll sie nun die Außenwelt vor dem Block schützen, in dem immernoch hunderte Tonnen Kernbrennstoff lagern.
Mit Hochdruck arbeitet der Energiekonzern EnBW an den Vorbereitungen für die Überführung von 15 Castor-Behältern mit hochradioaktivem Atommüll aus dem AKW Obrigheim ins Zwischenlager am AKW Neckarwestheim. AtomkraftgegnerInnen lehnen diese „Billiglösung“ wegen hoher Risiken ab.
In zahlreichen Atomkraftwerken wird Notkühlwasser vorgeheizt, damit im Ernstfall die Reaktorbehälter nicht bersten. In der Schweiz gibt es einen „weltweiten Negativrekord“ wegen Oxydationsproblemen. In Gorleben rosten Atommüllfässer, Neckarwestheim meldet gleich zwei Störfälle. In Belgien wurden Sicherheitsdokumente im Internet veröffentlicht, möglicherweise muss die betroffene Anlage vom Netz.
Ende Oktober 2016 nahm ich an einer Veranstaltung zur Auswahl von Bürgervertreterinnen und -vertretern für ein sogenanntes Nationales Begleitgremium teil, das im Rahmen des Standortauswahlverfahrens für ein atomares Endlager eingerichtet wird. In diesem Text schildere ich meine subjektiven Eindrücke von der Veranstaltung.