Mit Hochdruck arbeitet der Energiekonzern EnBW an den Vorbereitungen für die Überführung von 15 Castor-Behältern mit hochradioaktivem Atommüll aus dem AKW Obrigheim ins Zwischenlager am AKW Neckarwestheim. AtomkraftgegnerInnen lehnen diese „Billiglösung“ wegen hoher Risiken ab.
In zahlreichen Atomkraftwerken wird Notkühlwasser vorgeheizt, damit im Ernstfall die Reaktorbehälter nicht bersten. In der Schweiz gibt es einen „weltweiten Negativrekord“ wegen Oxydationsproblemen. In Gorleben rosten Atommüllfässer, Neckarwestheim meldet gleich zwei Störfälle. In Belgien wurden Sicherheitsdokumente im Internet veröffentlicht, möglicherweise muss die betroffene Anlage vom Netz.
Ende Oktober 2016 nahm ich an einer Veranstaltung zur Auswahl von Bürgervertreterinnen und -vertretern für ein sogenanntes Nationales Begleitgremium teil, das im Rahmen des Standortauswahlverfahrens für ein atomares Endlager eingerichtet wird. In diesem Text schildere ich meine subjektiven Eindrücke von der Veranstaltung.
In den nächsten Jahren werden sich laut einer Regierungsprognose die Folgekosten der Atomkatastrophe von Fukushima vervielfachen. Unterdessen hat ein starkes Erdbeben die Region erschüttert.
In der nächsten Woche stimmen die Schweizer BürgerInnen über die Option eines schnelleren Atomausstiegs ab. Ungeachtet dessen wird zeitgleich im selben Land am Neustart des ältesten Atomkraftwerks der Welt – Beznau-I – gearbeitet.
Jahr für Jahr veröffentlicht eine Expertengruppe um Mycle Schneider den „World Nuclear Industry Status Report“, ein (kritischer) Überblick über den Zustand der weltweiten Atomindustrie. Das Ergebnis ist seit einigen Ausgaben immer gleich - und erfreulich: die Atomindustrie befindet sich weiter auf dem absteigenden Ast. Die Atomlobby-Verbände behaupten das Gegenteil, doch …
Vor wenigen Tagen gelang es Anti-Atom-AktivistInnen, einen Atommüll-Transport in Gorleben zu stoppen. Am kommenden Freitag wird vor den umstrittenen Anlagen eine Kundgebung stattfinden. Die Forderung: das Land solle nach der Weigerung des Zwischenlager-Betreibers, dort nötige Modernisierungen umzusetzen, endlich einen Einlagerungsstopp verfügen.
Ein vollständiger Atomausstieg in Europa bis 2050 würde weder die Klimaschutzziele noch die Versorgungssicherheit gefährden, so das Fazit des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung DIW in Berlin. Setze die EU hingegen weiter auf Atomkraftwerke, werde die Stromproduktion künftig die teuerste Variante zur Herstellung von Elektrizität.
Käme es zu einer schweren Reaktorkatastrophe im belgischen Atomkraftwerk Tihange, wäre Deutschland von den Auswirkungen massiv betroffen. Selbst Fußballfans laufen jetzt Sturm für die Abschaltung der maroden Meiler.