Im ganzen Land gibt es weiter Streit um den Verbleib der Rückbauabfälle aus stillgelegten Atomkraftwerken. Schleswig-Holstein muss sich kritischen Fragen von AnwohnerInnen einer möglichen Deponie für den strahlenden Schutt stellen. Baden-Württemberg hat unterdessen die Deponierung von "freigemessenem" Atommüll gestoppt.
Mit dem beschlossenen Austritt Großbritanniens aus der EU ist der Neubau des dortigen Atomkraftwerk Hinkley Point „unwahrscheinlicher denn je“ geworden. Die Fördermittel durch Euratom dürften wegfallen und die Zusammenarbeit mit Frankreich schwieriger werden. Das Todesurteil für das „Prestigeprojekt der Atomlobby“.
Gegen den Weiterbetrieb der belgischen Pannen-Meiler Tihange und des Uralt-AKW Beznau in der Schweiz sind kürzlich tausende Menschen auf die Straße gegangen. Im französischen Bure halten AktivistInnen einen Wald besetzt, der für das geplante Atommülllager gerodet werden soll.
15 Castor-Behälter aus dem AKW Obrigheim sollen über den Neckar verschifft werden. Dass beim Verladen auf ein Binnenschiff-Ponton auch etwas schief gehen kann, beweist ein Vorfall aus dem Jahr 2012.
Erdbeben sind die größte Gefahr für eine Kernschmelze in Schweizer Atomkraftwerken. Doch die Atomaufsicht gewährt den Betreibern weiter Aufschub bei wichtigen Sicherheits-Nachweisen.
Im norddeutschen Atomkraftwerk Brokdorf und im bayerischen AKW Gundremmingen hat es in den vergangenen Tagen gebrannt. Die Betreiber geben in beiden Fällen Entwarnung: Es habe keine Gefahr bestanden.
15 Castor-Behälter mit 342 hochradioaktiven Brennelementen aus Obrigheim sollen nach Willen des AKW-Betreibers EnBW im Zwischenlager des AKW Neckarwestheim deponiert werden. Dafür sind Schiffstransporte geplant. AtomkraftgegnerInnen sehen dabei Risiken, denn solche Überführungen wurden bisher nicht praktiziert.
Am vergangenen Freitag formulierte die Umweltministerkonferenz (UMK) die Forderung an die Bundesregierung, die Urananreicherungsanlage Gronau und das Brennelementewerk Lingen zu schließen. Was fehlt, ist ein konkreter und gesetzlich verankerter Zeitplan.
Nach derzeitigen Plänen soll der Atomreaktor „BER-II“ in Berlin noch bis Ende 2019 weiterbetrieben werden. AtomkraftgegnerInnen protestieren: Es gibt keinen ausreichenden Schutz gegen Einwirkungen von Außen.
Die besonders pannenträchtigen Meiler Fessenheim (Frankreich) und Tihange-2 (Belgien) wurden unplanmäßig abgeschaltet: In den vergangenen Tagen mussten wieder zahlreiche Störungen in Atomkraftwerken dokumentiert werden.