Pressemitteilung
Appell an Kanzler Merz: „Atomgeschäfte mit Kreml beenden“ / 2. Juli, 7.30 Uhr: Mahnwache vor Brennelementefabrik Lingen
Heute (1. Juli), 19 Uhr: Rosatom-Info-Abend in Lingen
Mehrere regionale Anti-Atomkraft-Initiativen sowie die bundesweite Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt rufen für Mittwoch, den 2. Juli, um 7.30 Uhr zu einer Mahnwache vor der Brennelementefabrik in Lingen auf. Damit untermauern sie ihre Forderung an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), die immer noch umfangreichen Atomgeschäfte mit dem Kreml endlich zu beenden. Dazu gehört ein sofortiger Einfuhrstopp für russisches Uran sowie die Ablehnung eines Kooperations-Vorhabens des Lingener Brennelementeherstellers Framatome mit dem Kreml-Atomkonzern Rosatom. Dieser wird weiterhin vom niedersächsischen Umweltministerium begutachtet, nachdem im November 2024 auf einem dreitägigen Erörterungstermin die rund 11 000 Einwendungen dagegen diskutiert worden waren.
Bereits am heutigen Abend findet in Lingen um 19 Uhr im Calvinhaus, Wilhelmstr. 42, auf Einladung des Lingener Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner:innen im Emsland ein Info-Abend zum Thema Rosatom und Putins globalen nuklearen Energie-Ambitionen statt. Hauptreferent wird Vladimir Slivyak sein, Träger des Alternativen Nobelpreises 2021 und Ko-Vorsitzender der unabhängigen russischen Umweltorganisation Ecodefense. Ecodefense und Slivyak arbeiten schon sehr lange zu Rosatom und wurden deshalb von der russischen Regierung auf die Liste der sogenannten „Ausländischen Agenten“ gesetzt. Bettina Ackermann von .ausgestrahlt wird zudem den Blick auf die EU-Debatten für ein vollständiges Verbot russischer Energieimporte werfen.
„Uns beunruhigt sehr, dass der Import von russischem Uran in Lingen ungebrochen weitergeht und auch der Kooperations-Antrag von Framatome und Rosatom noch nicht von der Landesregierung Niedersachsen sowie der Bundesregierung abgelehnt wurde. Wir freuen uns, dass wir mit Vladimir Slivyak einen so hochkarätigen Gast zu Besuch haben. Gemeinsam werden wir am 2. Juli vor der Brennelementefabrik für ein Ende der Atomkooperation mit dem Kreml sowie für die längst überfällige Stilllegung der Brennelementefabrik demonstrieren. Lingen und das Emsland dürfen nicht zum atompolitischen Spielball Putins werden.“, so Alexander Vent vom Lingener Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner:innen im Emsland.
„Während Merz immer wieder von Unterstützungen für die Ukraine spricht, lässt er Putin in Sachen Atom freie Hand. Atomkraft ist nicht neutral, sondern dient dem Kreml als Instrument, um geopolitische Abhängigkeiten aufzubauen und Putins Macht zu stärken. Merz muss auf EU-Ebene für Sanktionen auch des russischen Atomsektors eintreten und in Deutschland die Kooperation der Lingener Atomfabrik mit dem Kreml endlich untersagen.“, ergänzte Bettina Ackermann von .ausgestrahlt.
Weitere Infos:
www.ausgestrahlt.de, www.atomstadt-lingen.de/aktuelles, www.sofa-ms.de