Pressemitteilung

18. September 2020
Pressemitteilung von .ausgestrahlt

Castor-Transport soll im Herbst trotz Corona stattfinden

Atommüll-Lieferung vom britischen Sellafield ins hessische Biblis. Transport-Moratorium trotz steigender Infektionszahlen aufgehoben.

Der Transport von sechs Castor-Behältern mit hochradioaktivem Atommüll aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield in die Zwischenlager-Halle auf dem Gelände des hessischen AKW Biblis soll noch in diesem Herbst stattfinden. Die Lieferung war ursprünglich schon für das vergangene Frühjahr geplant, ist dann jedoch aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt worden. Nun hat das Atommüll-Bundesamt angekündigt, dass ein neuer Transporttermin für den Herbst 2020 festgesetzt wurde. Transportiert werden sollen strahlende Abfälle aus Brennelementen deutscher Reaktoren, die in bis 2005 nach Sellafield gebracht wurden.

Dazu erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„Die Aussetzung des Transports im Frühjahr hatte gute Gründe: Angesichts der Corona-Pandemie ist es verantwortungslos, einen gefährlichen Atommüllzug quer durch die Republik zu schicken und von tausenden Polizei-Beamt*innen bewachen zu lassen. Die Pandemie-Pause für den Castor und die Wachmannschaften gerade jetzt, in Zeiten wieder steigender Infektionszahlen, zu beenden, ist nicht zu rechtfertigen.

Der Transport nach Biblis ist so oder so unnötig, da der Atommüll dort nicht auf Dauer bleiben kann. Die Aufbewahrungsgenehmigung für das Zwischenlager endet 2046. Sinnvoller wäre es, die strahlenden Abfälle erst dann zurück nach Deutschland zu holen, wenn es einen Ort gibt, der als Lager für sehr lange Zeiträume infrage kommt. Statt zwei riskanter Atomtransporte, erst nach Biblis und dann wieder von Biblis weg, gäbe es dann nur einen, direkt von Sellafield zum dauerhaften Lagerort.

Damit würde auch vermieden, dass der hochradioaktive Müll in Biblis in einer Halle gelagert wird, die nicht gegen Flugzeugabstürze und Beschuss mit panzerbrechender Waffen ausgelegt ist und in der zudem bestimmte Reparaturen defekter Castor-Dichtungen nicht möglich sind.“

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