Pressemitteilung
Frankreichs „Atom-Allianz“ in der EU sichert den Einfluss Russlands
Von Rosatom abhängige Atom-Länder lobbyieren gemeinsam für Atomkraft / Fördermilliarden für die Energiewende dürfen nicht in Atomprojekte fließen
Zur europäischen „Atom-Allianz“, die Frankreich Medienberichten zufolge am heutigen Dienstag (28.2.) am Rande eines informellen EU-Energieministertreffens in Stockholm ins Leben rufen will, erklärt Armin Simon von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:
„Atomkraft ist die teuerste und gefährlichste Form der Stromerzeugung und absolut ungeeignet, wenn es darum geht, zügig neue Kraftwerkskapazitäten aufzubauen. Dafür ist Frankreich selbst das beste Beispiel: Seit Jahren muss der Staat die Atomindustrie dort mit Milliardenspritzen aus der Steuerkasse vor dem Bankrott bewahren. Das einzige AKW in Bau, das AKW Flamanville‑3, wird seit 15 Jahren nicht fertig.
Die Atom-Allianz, die Frankreich ins Leben rufen will, ist ein verzweifelter Versuch, die europäische Energiewende weiter aufzuhalten. Ziel ist es, die für den Umbau der Energieversorgung auf erneuerbare Energien vorgesehenen Milliarden zur Finanzierung von Atomprojekten abzuzweigen. Dies würde die Energiewende torpedieren und die Abhängigkeit der EU im Energiebereich vergrößern.
Mehr als die Hälfte der Länder, mit denen Frankreich in einer ‚Atom-Allianz‘ nun gemeinsam für Atomkraft lobbyieren will, ist in akuter Abhängigkeit von Rosatom, dem direkt dem Kreml unterstellten russischen Atomkonzern. Der französische Staatskonzern Framatome hält ungeachtet des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine an seiner ‚strategischen Kooperation‘ mit Rosatom fest und plant darüber hinaus weiter ein Joint-Venture zur Brennelementefertigung. Nicht von ungefähr ist der russische Atomkonzern bisher von allen EU-Sanktionen ausgenommen. Die Bundesregierung muss deshalb allen Versuchen auf EU-Ebene, die Atomenergie zu bevorzugen und mit staatlichen Mitteln zu alimentieren, klar entgegentreten.“