Lesen, handeln, weiterschicken!
Liebe Freund*in,
die geheime Außenstelle der Atomfabrik tarnt sich als schnöde weiße Halle in einem Gewerbegebiet: kahle hohe Wände, ein grauer Vorplatz, ein Firmenschild ist nirgendwo zu sehen. Nur wer näher tritt, bemerkt die zugeklebten Scheiben, die frisch installierten Überwachungskameras, den einsamen Wachmann, der irgendwann angelaufen kommt. Seit Wochen rätselt die Öffentlichkeit, wo der dem Kreml unterstellte russische Atomkonzern Rosatom seine heimlich und ohne Genehmigung errichteten Maschinen zur Brennelemente-Fertigung in Lingen verborgen hat. Gemeinsam mit Atomkraftgegner*innen aus Lingen hat .ausgestrahlt sie heute enttarnt: Putins geheime Atom-Maschinen sind in einem ehemaligen Möbelhaus versteckt.
Anfang Mai hatten .ausgestrahlt und das „Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner*innen im Emsland“ aufgedeckt, dass Framatome ANF, Betreiber der Brennelementefabrik, unter Missachtung des laufenden Genehmigungsverfahrens und am Gesetz vorbei bereits heimlich Fakten schafft. Der Konzern musste einräumen, dass Mitarbeitende von Rosatom bereits vor Ort sind, dass sie die Maschinen, für deren Aufbau Framatome eine Genehmigung beantragt hat, bereits zusammenbauen, konfigurieren und testen und sogar schon Schulungen für die Mitarbeitenden von ANF durchführen.
Den Ort des Geschehens aber hielt die Atomfabrik geheim. Kein Wunder: Das Errichten der Maschinen ist illegal, denn die beantragte atomrechtliche Genehmigung dafür liegt noch nicht vor. Die Schulung der Mitarbeitenden durch Abgesandte des Kreml-Konzerns ist eine Sicherheitsgefahr, weil sie die Grundlage für Spionage und Sabotage legt. Das Umweltministerium, von .ausgestrahlt aufgefordert, aufsichtlich einzuschreiten, ist sieben Wochen später immer noch dabei, den Sachverhalt zu „prüfen“.
.ausgestrahlt findet: Die Öffentlichkeit soll wissen, wo Framatome ANF mit Rosatom bereits gemeinsame Sache macht. Sie soll wissen, wo Putins geheime Atom-Maschinen getestet werden. Und sie soll wissen, wo die Abgesandten des Kreml in aller Ruhe Kontakte zu den Mitarbeitenden von ANF knüpfen durften. Das Umweltministerium darf sich nicht länger wegducken, sondern muss endlich klare Kante zeigen: Die Atomaufsicht muss einschreiten und die Anlagen umgehend konfiszieren.