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Liebe Freund*in,
ein Jahr nach Abschaltung der letzten drei AKW in Deutschland ist das Atom-Aus immer noch für einen Aufreger gut, jedenfalls in rechten Kreisen. Einigen dort stößt weiter auf, dass die Reaktoren – nach jahrzehntelanger Auseinandersetzung und wohlgemerkt auch in Folge eines unter einer CDU/CSU/FDP-Regierung gefassten parteiübergreifenden Beschlusses des Bundestags – im April 2023 tatsächlich vom Netz gegangen sind. Jüngstes Beispiel ist das Skandal-Geschrei um angebliche „Geheimakten“ aus dem Bundeswirtschaftsministerium – ein ziemlich durchsichtiger Versuch, das AKW-Aus nachträglich in Misskredit zu ziehen, Stimmung insbesondere gegen grüne Politiker*innen zu machen und nebenbei noch das Vertrauen in demokratische Institutionen zu erschüttern.
In der Sache ist es keineswegs verwunderlich, dass im großen Beamt*innenapparat des Bundeswirtschaftsministeriums sogar im Frühjahr 2022 noch die ein oder andere Mitarbeiter*in Atomkraft für eine gute Idee hielt. Ebensowenig verwunderlich ist, dass einige dieser Mitarbeiter*innen den hart errungenen, demokratisch ausgehandelten Ausstiegsbeschluss am liebsten wieder gekippt hätten, Atomrisiko hin oder her.
Die Bundesregierung hat sich darauf aus vielen guten Gründen nicht eingelassen. Wer in dieser Entscheidung eine angebliche Verschwörung wittert, hat die Aufgabe von Politik falsch verstanden. Mehr zum rechten Gestampfe über das Atom-Aus, das Geraune von angeblichen dunklen grünen Mächten und zum energie- und klimapolitischen Erfolg der Anti-Atom-Bewegung habe ich im Blogbeitrag „Rumpelstilzchen und der Loslass-Schmerz“ aufgeschrieben.