Pressemitteilung

9. Oktober 2023
Gemeinsame Pressemitteilung von Réseau „Sortir du Nucléaire“ und .ausgestrahlt

Bei Macron-Besuch: Französisch-deutscher Anti-Atom-Protest

„Für ein Europa ohne Atomkraft“ / Keine Sanierung von Frankreichs maroder Atom-Industrie auf Kosten von Europas Steuerzahler*innen / Konsequenter Umbau auf erneuerbare Energien nötig

Französische und deutsche Atomkraftgegner*innen kündigen anlässlich des heutigen Treffens von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Hamburg Proteste an. Mit einem großen Transparent „Für ein Europa ohne Atomkraft - Pour une Europe sans nucléaire“ begrüßen sie ab 17:00 Uhr am Fähranleger Teufelsbrück Macron, Scholz und die Minister*innen, wenn diese nach einer gemeinsamen Bootsfahrt an Land gehen. Zum Protest aufgerufen haben die deutsche Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt und das französische Anti-Atom-Netzwerk Réseau „Sortir du Nucléaire“.

Hierzu erklärt Marion Rivet vom französischen Anti-Atom-Netzwerk Réseau „Sortir du Nucléaire“:

„Die Atomkraft ist an der Realität schon längst gescheitert – doch Macron verteidigt sie mit allen Mitteln. Um seine nuklearen Interessen zu retten, sollen die europäischen Steuerzahler*innen Frankreichs marode Atomindustrie sanieren. Damit sabotiert Frankreich in der gesamten EU den Ausbau der erneuerbaren Energien. Mit Klimaschutz hat dies nichts zu tun. Dieser Besuch ist daher vor allem ein dreister Versuch, eines der Länder auf seine Seite zu ziehen, die sich für den Ausstieg aus der Atomenergie entschieden haben.“

Julian Bothe von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt ergänzt:

„Die europäische Atomlobby versucht mit aller Kraft, eine gefährliche und teure Technologie künstlich am Leben zu erhalten. Auf allen Ebenen fordert die französische Regierung Begünstigungen für ihren atomaren Sonderweg. Die Bundesregierung darf diesen Erpressungsversuchen nicht nachgeben. Sie muss sicherstellen, dass Europas Energieversorgung konsequent auf erneuerbare Energien umgebaut wird.

Die überalterten französischen Atomkraftwerke sind eine Gefahr für ganz Europa. Bereits letzten Winter haben Frankreichs Atomausfälle in Europa für himmelhohe Strompreise gesorgt. Alles Geld, das noch in Atomkraft fließt, fehlt beim dringend notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien.“

Bei den Gesprächen zwischen der französischen und der deutschen Regierung am Montag soll es unter anderem um die Zukunft des europäischen Strommarktes gehen. Frankreich möchte Vergünstigungen auch für Laufzeitverlängerungen seiner jahrzehntealten Atomkraftwerke, was die deutsche Regierung als Wettbewerbsverzerrung ablehnt. Auch durch zahlreiche andere Instrumente möchte Frankreich Atomkraft begünstigen – bis hin zu Fördermitteln aus dem EU-Haushalt und damit den Steuergeldern der Mitgliedsstaaten.

Hinweise
Bei der Protestaktion gibt es Gelegenheit für Video- und Bildaufnahmen sowie Interviews.

ZEIT: Montag, den 9. Oktober ab 17:00 Uhr (bis ca. 19:00 Uhr)
ORT: Fähranleger Teufelsbrück,  Oststeg, Hamburg

Honorarfreie Fotos der Proteste finden Sie ab ca. 19 Uhr unter https://cloud.ausgestrahlt.de/index.php/s/tLWX8AM2DDLQppA

Kontakt

Réseau „Sortir du Nucléaire“
Marion Rivet (englisch, französisch)
.ausgestrahlt
Julian Bothe
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