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Für ein sicheres Zwischenlager in Jülich
Keine Atommüll-Transporte von Jülich nach Ahaus!
Seit 2013 hat das Atommüll-Zwischenlager in Jülich keine Genehmigung mehr, 2014 wurde die Räumung angeordnet. Doch weil die Erdbebensicherheit inzwischen nachweislich den Anforderungen entspricht, ist eine neue Genehmigung in Griffweite. Statt die einzig folgerichtige Konsequenz zu ziehen, schaut die NRW-Atomaufsicht tatenlos zu, wie die Betreiberin des Zwischenlager weiter mit Hochdruck den Abtransport des Atommülls nach Ahaus vorbereitet. Dabei könnte sie die konzeptlosen, überflüssigen und gefährlichen Atommüll-Transporte mit einem einfachen Rechtsakt sofort stoppen.
Zwischenlager Jülich seit 2013 ohne Genehmigung
Im Zwischenlager Jülich lagern rund 300.000 Brennelementkugeln aus dem Reaktor der Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor (AVR) Jülich. Als die Genehmigung für die dortige Zwischenlagerhalle 2013 auslief, sorgte das für Schlagzeilen. Weil die Betreiberin nicht nachweisen konnte, dass die Halle die Anforderungen zum Erdbebenschutz erfüllt, wurde die Genehmigung nicht verlängert. 2014 ordnete die zuständige Atomaufsicht – das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium (MWIKE) – an, das Lager unverzüglich zu räumen.
Unter mehreren Ideen, wie mit der Situation umzugehen sei, favorisierte der Betreiber zunächst einen Export des Atommülls in die USA, zum militärischen Nuklearkomplex Savannah River Site. Dieser Export konnte zum Glück verhindert werden. Weitere Möglichkeiten sind ein robusterer Neubau der Zwischenlagerhalle vor Ort oder der jetzt geplante Transport in das Zwischenlager Ahaus.
Räumung des Zwischenlagers unnötig
Die schwarz-grüne Landesregierung von NRW hat in ihrem Koalitionsvertrag zugesagt, Atommülltransporte minimieren und sich für einen Neubau in Jülich einsetzen zu wollen. Aber: Die Atomaufsicht weiß seit dem Sommer 2022, dass die Begründung für die Räumung des Jülicher Zwischenlagers längst hinfällig ist. Damals beschied das Atommüll-Bundesamt BASE die Frage nach der Erdbebensicherheit des bestehenden Lagers positiv – damit ist eine neue Genehmigung für das bestehende Lager in greifbare Nähe gerückt. Doch Ungeachtet dessen laufen die Vorbereitungen für den Abtransport der Brennelementkugeln mit Hochdruck weiter; Ende Juli 2023 fanden erste Test-Transporte mit einem 30 Meter langen Spezialfahrzeug statt.
Trotzdem bleibt die Atomaufsicht untätig, obwohl sie mit einer Aufhebung der Räumungsverfügung 152 Castortransporte stoppen könnte. Schon im November 2023 haben .ausgestrahlt und andere Anti-Atom-Organisationen und Umweltverbände die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Mona Neubaur dazu aufgefordert, die überflüssigen und gefährlichen Atom-Transporte von Jülich nach Ahaus sofort zu stoppen und sich stattdessen aktiv für einen robusteren Neubau in Jülich einzusetzen. Passiert ist seither nichts.
.ausgestrahlt fordert
- Aussetzen der Räumungsverfügung jetzt!
- Keine Atommülltransporte vom Zwischenlager Jülich ins Zwischenlager Ahaus
- Ein neues, robusteres Zwischenlager in Jülich! Zwischenlager-Neubau in Jülich gemäß aktuellen Sicherheitsanforderungen mit Öffentlichkeitsbeteiligung auf Augenhöhe
- Verantwortungsübernahme für eine langfristig sichere Atommüllentsorgung der Jülicher Brennelementkugeln durch Verursacher und zuständige Atomaufsichtsbehörden
Gutachten: Gefahren durch Jülicher Castoren
Ein Gutachten der renommierten Sicherheitsexpertin für Atomanlagen, Dipl.-Phys. Oda Becker, zeigt erhebliche mögliche Gefahren bei einem Transport speziell der Jülicher Castoren für Anwohner*innen an der Strecke. Sie berechnet Szenarien von Unfällen und Anschlägen, unter anderem erstmalig auch denkbare terroristische Angriffe mit Drohnen.
Info-Veranstaltungen
Was hat es mit den drohenden Castor-Transporten in NRW auf sich? Wie ist es um die Zwischenlagerung des hochradioaktiven Mülls in Deutschland bestellt? .ausgestrahlt hilft Dir, eine Info-Veranstaltung in Deiner Stadt zu organisieren und vermittelt Dir Referent*innen dafür. Bei Interesse schreib an helge.bauer@ausgestrahlt.de
Protest sichtbar machen
Mit Plakaten und Transparenten kannst Du auf die drohenden Atommüll-Transporte aufmerksam und den Protest dagegen sichtbar machen. Bestellung im .ausgestrahlt-Shop.
Fragen & Antworten
Hintergrund
Aus dem Blog
- 19.11.2023 - Gamechanger im Streit um die Jülicher Castoren? - Die Vorbereitungen für den Transport von 152 Castorbehältern aus dem Jülicher Zwischenlager nach Ahaus laufen auf Hochtouren. Dabei muss das Lager gar nicht geräumt werden. Das macht eine überraschende Entwicklung noch einmal deutlich.
- 12.10.2023 - Atommüll auf Abwegen - Vieles deutet darauf hin, dass schon bald 152 Castor-Behälter mit hochradioaktivem Müll von Jülich nach Ahaus rollen könnten. Dabei sind die Zwischenlager an beiden Standorten ungeeignet.
- 19.06.2023 - Ein Erbe für 30.000 Generationen - Drei Generationen haben Atomstrom genutzt, etwa 30.000 Generationen werden von dem strahlenden Erbe betroffen sein. Zum Umgang damit stehen wichtige Entscheidungen an.
Pressemitteilungen
- 20. August 2024 - Neues Kurzgutachten zeigt erhebliche Gefahrenpotentiale bei möglichem Transport der Jülicher Castoren nach Ahaus
- 13. August 2024 - Neues Rechtsgutachten zu Jülich-Castoren: NRW-Atomaufsicht ignoriert Handlungsoptionen
- 5. März 2024 - Anti-Atom-Initiativen fordern mehr Einsatz von Grünen im Jülicher Castor-Streit
- 10. Januar 2024 - Demo gegen Castortransporte: 14. Januar, Ahaus Das Atommüll-Dilemma bleibt auch 2024
- 20. November 2023 - Mona Neubaur (NRW) muss absurdes Castor-Theater stoppen
- 2. November 2023 - Wende im Jülicher-Castor-Streit?
- 27. Juni 2023 - Castor-Test-Transport nach Ahaus: Konzeptloses Verschieben von Atommüll sofort beenden