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Liebe Freund*in,
was im Betreff nach einer mittelmäßigen deutschen Filmproduktion für einen Privatsender klingt, ist leider Realität. Denn ab 2024 sollen 152 Behälter mit hochradioaktivem Atommüll vom Zwischenlager in Jülich ins Zwischenlager nach Ahaus rollen. Dabei sind beide Zwischenlager gleichermaßen ungeeignet. So gibt es in Ahaus keine ausreichende Möglichkeit, defekte Castoren zu reparieren. Zudem erlischt die Genehmigung des Zwischenlagers dort bereits in 13 Jahren. Niemand weiß, was mit den hochradioaktiven Hinterlassenschaften dann passieren soll.
Diese Castor-Transporte sind gefährlich und überflüssig. Sie setzen Bevölkerung und Umwelt einem absolut vermeidbaren Risiko aus. Deswegen fordert .ausgestrahlt, das wahllose Herumkarren von Atommüll sofort zu beenden. Es muss endlich Schluss sein mit solchen Taschenspielertricks. Das Hin- und Herschieben der gefährlichen Fracht lenkt bloß ab vom eigentlichen Problem. Nicht nur die Genehmigungen für die bestehenden Zwischenlager laufen bald aus, sondern auch die Castoren selbst haben nur einen TÜV-Stempel für 40 Jahre. Schon jetzt weiß niemand, wie es in ihrem Inneren wirklich aussieht. Und ein tiefengeologisches Lager für den Müll wird erst im 22. Jahrhundert zur Verfügung stehen. Nötig ist deshalb ein schlüssiges, mit den Betroffenen gemeinsam erarbeitetes Gesamtkonzept zur maximal sicheren Langzeit-Zwischenlagerung von allen Atommüll-Sorten in Deutschland. Bis dahin dahin sollte jeder Müll bleiben, wo er ist.
Eine Transportgenehmigung für den Strahlenmüll aus Jülich gibt es bisher übrigens nicht. Die Stadt Ahaus hat zudem angekündigt, gegen die Transporte zu klagen. Dennoch finden diese Woche bereits Probetransporte mit leeren LKW nach Ahaus statt. Die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ hat den ersten davon am Dienstag mit einer Protestaktion begleitet.