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29. Juni 2023

Es schreibt: Sarah Lahl

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Der Verschiebe-Wahnsinn von Ahaus

Lesen, handeln, weiterschicken!


Liebe Freund*in,

was im Betreff nach einer mittelmäßigen deutschen Filmproduktion für einen Privatsender klingt, ist leider Realität. Denn ab 2024 sollen 152 Behälter mit hochradioaktivem Atommüll vom Zwischenlager in Jülich ins Zwischenlager nach Ahaus rollen. Dabei sind beide Zwischenlager gleichermaßen ungeeignet. So gibt es in Ahaus keine ausreichende Möglichkeit, defekte Castoren zu reparieren. Zudem erlischt die Genehmigung des Zwischenlagers dort bereits in 13 Jahren. Niemand weiß, was mit den hochradioaktiven Hinterlassenschaften dann passieren soll.

Diese Castor-Transporte sind gefährlich und überflüssig. Sie setzen Bevölkerung und Umwelt einem absolut vermeidbaren Risiko aus. Deswegen fordert .ausgestrahlt, das wahllose Herumkarren von Atommüll sofort zu beenden. Es muss endlich Schluss sein mit solchen Taschenspielertricks. Das Hin- und Herschieben der gefährlichen Fracht lenkt bloß ab vom eigentlichen Problem. Nicht nur die Genehmigungen für die bestehenden Zwischenlager laufen bald aus, sondern auch die Castoren selbst haben nur einen TÜV-Stempel für 40 Jahre. Schon jetzt weiß niemand, wie es in ihrem Inneren wirklich aussieht. Und ein tiefengeologisches Lager für den Müll wird erst im 22. Jahrhundert zur Verfügung stehen. Nötig ist deshalb ein schlüssiges, mit den Betroffenen gemeinsam erarbeitetes Gesamtkonzept zur maximal sicheren Langzeit-Zwischenlagerung von allen Atommüll-Sorten in Deutschland. Bis dahin dahin sollte jeder Müll bleiben, wo er ist.

Eine Transportgenehmigung für den Strahlenmüll aus Jülich gibt es bisher übrigens nicht. Die Stadt Ahaus hat zudem angekündigt, gegen die Transporte zu klagen. Dennoch finden diese Woche bereits Probetransporte mit leeren LKW nach Ahaus statt. Die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ hat den ersten davon am Dienstag mit einer Protestaktion begleitet.

» Hier .ausgestrahlt-Pressemitteilung lesen

Herzliche Grüße
Sarah Lahl
und das ganze .ausgestrahlt-Team

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Geplantes Endlager „Schacht Konrad“ wird nicht fertig

Der Bau des Atommüll-Endlagers in Schacht Konrad verzögert sich – erneut und um mehrere Jahre. Das umstrittene Lager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll in einem ehemaligen Eisenerzbergwerk unter Salzgitter sollte ursprünglich 1988 in Betrieb gehen, zuletzt war 2027 angekündigt. Auch dieser Plan aber ist nicht mehr haltbar, wie die zuständige Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) nun verlauten ließ. Man habe Aufgaben und Anforderungen „in ihrer Komplexität unterschätzt“.

Die aktuelle Verzögerung zeigt erneut, dass das ehemalige Eisenerzbergwerk für die Lagerung des schwach- und mittelradioaktiven Mülls nicht geeignet ist – und es auch nie war. Die Planungen für das Projekt sind mittlerweile über 40 Jahre alt. Das Lager wäre nach heutigem Stand von Wissenschaft und Technik niemals genehmigungsfähig. Schacht Konrad ist alt, marode und ungeeignet. Informiere Dich hier, warum es kein Endlager werden darf.

Ein breites Bündnis unter Federführung von BUND und NABU und unterstützt von .ausgestrahlt hat 2021 beantragt, den Planfeststellungsbeschluss zurückzunehmen und zu widerrufen. Das niedersächsische Umweltministerium will darüber noch dieses Jahr entscheiden. Die Hintergründe hat Ursula Schönberger vor einiger Zeit im .ausgestrahlt-Magazin erläutert – immer noch aktuell.

» Hier Interview mit Ursula Schönberger lesen
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Rückblick: .ausgestrahlt beim Deutschen Evangelischen Kirchentag

Über die Atomfabrik Lingen, deren Zusammenarbeit mit dem russischen Atomkonzern Rosatom und andere aktuelle Atom-Themen informiert .ausgestrahlt auf dem Evangelischen Kirchentag in Nürnberg Anfang Juni. Viele hundert Menschen nutzen die Gelegenheit, .ausgestrahlt kennenzulernen, mit dem .ausgestrahlt-Team ins Gespräch zu kommen und sich mit Infomaterial zu versorgen. Highlight des Stands ist die Minigolf-Bahn, die auf die fortdauernden Uran-Transporte nach Lingen aufmerksam macht. Gegen den geplanten Deal der Brennelementefabrik mit Rosatom kannst Du hier unterschreiben. Weitere Informationen findest Du hier.