Castor-Transporte vom Zwischenlager Jülich in das Zwischenlager Ahaus

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Ab 2024 könnten sie rollen, die Castoren mit hochradioaktivem Atommüll vom Zwischenlager Jülich ins Zwischenlager Ahaus. Dabei ist auch dieses Zwischenlager ungeeignet. Das konzeptlose Verschieben von Atommüll muss deshalb sofort gestoppt werden.

 

Anti-Atom-Initiativen fordern mehr Einsatz von Grünen im Jülicher Castor-Streit

Protest vor Jülicher Grünen-Parteibüro beim Besuch von Neubaur und Nouripour / Geplante Castor-Transporte quer durch NRW unnötig und gefährlich / Grüne Atomaufsicht bleibt untätig / Neubau in Jülich wäre sicherer

zur Pressemitteilung

 

Bilder von der Aktion am 5.3.2024 in Jülich

Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus geplant

152 Castoren mit hochradioaktivem Atommüll sollen ab 2024 vom Zwischenlager Jülich in das Zwischenlager Ahaus verlegt werden. Die Transportgenehmigung ist beantragt und könnte noch 2023 erteilt werden. Die Genehmigung für die Einlagerung in Ahaus liegt bereits vor, wird aber derzeit noch von der Stadt Ahaus beklagt. Die Stadt hat bereits angekündigt, auch gegen die Transportgenehmigung klagen zu wollen.

Trotzdem fanden Ende Juli 2023 erste Test-Transporte mit einem 30 Meter langen Spezialfahrzeug statt.

Räumung des Zwischenlagers unnötig

Im Oktober 2023 wurde bekannt, dass die Begründung für die Räumung des Jülicher Zwischenlagers längst hinfällig ist. Denn die Frage nach der Erdbebensicherheit des bestehenden Lagers hat das Atommüll-Bundesamt BASE bereits im Sommer 2022 positiv beschieden. Deswegen haben .ausgestrahlt und andere Anti-Atom-Organisationen und Umweltverbände die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Mona Neubaur dazu aufgefordert, die überflüssigen und gefährlichen Anti-Atom-Transporte von Jülich nach Ahaus sofort zu stoppen und sich stattdessen aktiv für einen robusteren Neubau in Jülich einzusetzen.
 

Zwischenlager Jülich seit 2013 ohne Genehmigung

Im Zwischenlager Jülich lagern die Brennelementkugeln aus dem Reaktor der Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor (AVR) Jülich. Als die Genehmigung für die dortige Zwischenlagerhalle 2013 auslief, sorgte das für Schlagzeilen. Weil die Halle die geltenden Bestimmungen zum Erdbebenschutz nicht erfüllte, wurde die Genehmigung nicht verlängert. 2014 sprach die zuständige Atomaufsicht – das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium (MWIKE.NRW) – eine Anordnung zur unverzüglichen Räumung des Lagers aus.

Unter mehreren Ideen, wie mit der Situation umzugehen sei, favorisierte der Betreiber zunächst einen Export des Atommülls in die USA, zum militärischen Nuklearkomplex Savannah River Site. Dieser Export konnte zum Glück verhindert werden. Weitere Möglichkeiten sind ein erdbebensicherer Neubau der Zwischenlagerhalle vor Ort oder der jetzt angedachte Transport in das Zwischenlager Ahaus.

Laut einem Bericht dreier Bundesministerien sollen Atomtransporte nach Ahaus nicht nur kostengünstiger, sondern auch schneller umsetzbar sein als ein Neubau in Jülich. Dass jeder Transport von Atommüll eine besondere Gefahr für Umwelt und Mensch beinhaltet, scheint bei der fragwürdigen Berechnung keine Rolle gespielt zu haben. Die schwarz-grüne Landesregierung von NRW spricht sich jedoch auch weiterhin für den Neubau in Jülich aus. Ein passendes Gelände dafür ist bereits gefunden. Für diesen Fall müsse das Land die Mehrkosten tragen, stellte der Haushaltsausschuss des Bundestags mit den Stimmen der Ampel-Koalition klar. Dabei wäre mehr als genug Zeit gewesen, ein den Anforderungen genügendes Zwischenlager in Jülich zu errichten.

Zwischenlager Ahaus

In Ahaus befindet sich eines von drei zentralen Atommüll-Zwischenlagern in Deutschland. Dort lagert sowohl hochradioaktiver Atommüll als auch schwach- und mittelradioaktiver Atommüll. Die Genehmigung für das Atommüll-Lager in Ahaus läuft allerdings schon 2036 aus. Niemand weiß, was dann mit den hochradioaktiven Hinterlassenschaften passieren soll.

Darüber hinaus gibt es im Zwischenlager Ahaus keine ausreichende Möglichkeit, defekte Castoren zu reparieren.

Bestehende Zwischenlager sind ungeeignet

Ein tiefengeologisches Lager für den Atommüll wird erst im 22. Jahrhundert zur Verfügung stehen. Die Genehmigung für das Zwischenlager Ahaus läuft aus. Außerdem haben die Castoren selbst nur einen TÜV-Stempel für 40 Jahre. Schon jetzt weiß niemand, wie es in ihrem Inneren wirklich aussieht.

Nötig ist deshalb ein schlüssiges, mit den Betroffenen gemeinsam erarbeitetes Gesamtkonzept zur möglichst sicheren Langzeit-Zwischenlagerung von allen Atommüll-Sorten in Deutschland. Bis dahin sollte jeder Müll bleiben, wo er ist. Denn ein wahlloses Herumkarren abgebrannter Brennelemente von einem ungeeigneten Lager in ein anderes löst das Atommüll-Problem nicht.

.ausgestrahlt fordert Konzept für längere Zwischenlagerung

Deutschlands Konzept für die Zwischenlagerung hochradioaktiven Mülls ist gescheitert. Betreiber und Politik dürfen das Problem nicht länger aussitzen. Es braucht jetzt dringend konkrete Planungen für eine möglichst sichere längerfristige Zwischenlagerung, denn für die ersten Zwischenlager laufen die Genehmigungen schon Mitte der 2030er Jahre aus.

.ausgestrahlt fordert:

  • Der Schutz der Bevölkerung muss in der Atommüllfrage oberste Priorität haben.
  • Ein gesellschaftlich akzeptiertes Gesamtkonzept muss dafür sorgen, dass die hochradioaktiven Abfälle über einen Zeitraum von 100 Jahren möglichst sicher zwischengelagert werden.
  • Betroffene müssen auf Augenhöhe mitentscheiden.
  • In robusten Neubauten an allen Standorten muss es möglich sein, Behälter zu reparieren und ihren Inhalt zu überprüfen.
  • Ein umfangreiches Forschungsprogramm muss unter anderem den tatsächlichen Zustand im Inneren der Castor-Behälter repräsentativ untersuchen.

Info-Veranstaltungen

Was hat es mit den drohenden Castor-Transporten in NRW auf sich? Wie ist es um die Zwischenlagerung des hochradioaktiven Mülls in Deutschland bestellt? .ausgestrahlt hilft Dir, eine Info-Veranstaltung in Deiner Stadt zu organisieren und vermittelt Dir Referent*innen dafür. Bei Interesse schreib an helge.bauer@ausgestrahlt.de

Protest sichtbar machen

Mit Plakaten und Transparenten kannst Du auf die drohenden Atommüll-Transporte aufmerksam und den Protest dagegen sichtbar machen. Bestellung im .ausgestrahlt-Shop.

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NRW-Atomaufsicht und BASE sehen keine Erdbebengefahr mehr für das Zwischenlager in Jülich.

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