Pressemitteilung

20. November 2023
Pressemitteilung von .ausgestrahlt

Mona Neubaur (NRW) muss absurdes Castor-Theater stoppen

Genehmigungsbehörde bestätigt Erdbebensicherheit des bestehenden Atommüll-Lagers in Jülich / Anordnung zur unverzüglichen Räumung damit hinfällig / NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur muss überflüssige und gefährliche Castor-Transporte verhindern

Mit einem weiteren Probetransport eines leeren Castor-Behälters von Jülich nach Ahaus am morgigen Dienstag (21.11.) wollen die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) und Behörden einer ganzen Serie von Atommüll-Transporten aus dem Zwischenlager Jülich ins Zwischenlager Ahaus den Weg ebnen. Insgesamt 152 Castor-Behälter mit hochradioaktiven, abgebrannten Brennelementen sollen ab 2024 mit Lkws quer durch das dicht besiedelte NRW rollen – um die 2014 angeordnete unverzügliche Räumung des Jülicher Zwischenlagers umzusetzen. Doch die Begründung für diese Räumung ist längst hinfällig, wie das Atommüll-Bundesamt BASE jetzt noch einmal bestätigt hat. Hierzu erklärt Helge Bauer von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„Mona Neubaur (Grüne), Chefin der NRW-Atomaufsicht, und die NRW-Landesregierung müssen das absurde Theater um den Atommüll aus Jülich endlich stoppen. Die geplanten 152 Castor-Transporte nach Ahaus sind nicht nur höchst gefährlich, sondern auch vollkommen überflüssig. Das für die Genehmigung des Zwischenlagers in Jülich zuständige Atommüll-Bundesamt BASE hat gegenüber .ausgestrahlt vor wenigen Tagen noch einmal explizit bestätigt, dass der lange Zeit fehlende Nachweis der Erdbebensicherheit des Lagers längst erbracht ist. Alle diesbezüglichen Anforderungen seien ‚erfüllt‘, die Prüfung des Themas ‚abgeschlossen‘, teilte die Behörde mit.

Damit ist der wesentliche Grund für die unverzügliche Räumung des Zwischenlagers Jülich und für die geplanten Castor-Transporte weggefallen. Mona Neubaur muss daraus endlich Konsequenzen ziehen. Sie muss die 2014 von ihrem Vorvorgänger erlassene Räumungsanordnung für das Zwischenlager zurücknehmen. Zugleich muss die NRW-Landesregierung, die im Aufsichtsrat der Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) sitzt, diese anweisen, alle Vorbereitungen für die Atommüll-Transporte nach Ahaus zu stoppen.

Die riskante Atommüll-Verschieberei ist nach den jetzt bekannt gewordenen Informationen erst recht niemandem mehr zu vermitteln. Atomkraftgegner*innen haben bereits gegen den für Dienstagabend (21.11.) geplanten zweiten Probetransport eines leeren Castors von Jülich nach Ahaus Proteste angekündigt.

Statt andauernd zu versuchen, ihren Jülicher Atommüll anderen aufs Auge zu drücken, muss die JEN endlich das seit Jahren verschleppte Genehmigungsverfahren für das aktuelle Castor-Lager vor Ort abschließen. Anschließend muss sie unverzüglich den angekündigten robusten Neubau eines Zwischenlagers in Jülich in Angriff nehmen. Mona Neubaur muss dabei ihr Handeln an der Umsetzung des gültigen Koalitionsvertrages in NRW ausrichten. Dieser sieht klar die Minimierung von Atomtransporten als Ziel der gemeinsamen Arbeit. Es liegt in ihren Möglichkeiten, jetzt die Weichen auch in diesem Sinne für die sicherste Option zu stellen, den Neubau in Jülich als Lösung des dortigen Atommüll-Diasters auf den Weg zu bringen.“

Hinweis:
Unter Begleitung von mehr als 20 Traktoren werden Mitglieder der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ am Dienstag (21.11.) ab 18 Uhr am Kreisverkehr Schumacher Str./Legdener Str. (TOBIT-Kreisel) eine Demonstration gegen die Transporte aus Jülich durchführen.
Vor dem Eingang des Forschungszentrum Jülich, Wilhelm-Johnen-Straße, findet am selben Tag ab 20 Uhr eine Mahnwache statt.

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