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Online-Veranstaltungen Fukushima

Zum 11. Jahrestag von Fukushima zeigte .ausgestrahlt eine Reihe von Online-Veranstaltungen mit verschiedenen Referent*innen. Die Aufzeichnungen und weiterführende Informationen sind hier zu finden.

Atomausstieg? Da fehlt noch was...

Wenn Ende des Jahres die AKW Emsland, Neckarwestheim-2 und Isar-2 herunterfahren, ist die Atomstrom-Produktion in Deutschland Geschichte. Endlich!

Für einen echten Atomausstieg reicht das aber noch nicht. Mit dem Weiterbetrieb der Atomfabriken in Lingen und Gronau bleibt Deutschland ein wichtiger Baustein in der atomaren Produktionskette. Der Vortag beleuchtet das politische Gerangel um die Brennelementefabrik und die Urananreicherungsanlage: Vom Rosatom-Deal in Lingen über dreckige Urantransporte nach Russland und HALEU-Brennstoffe bis hin zur Frage, was das alles mit dem Weltfrieden zu tun hat. Zum Schluss gibt es außerdem eine Antwort auf die Frage, wer jetzt was tun muss, um die Lücke im Atomausstieg zu schließen.

Angela Wolff war von 2017 bis 2021 Campaignerin bei .ausgestrahlt und schreibt regelmäßig Beiträge zu atompolitischen Themen. Aktuell ist sie Referentin für Atompolitik beim BUND in Berlin.

"Atommüll in Zwischenlagern - Aktuelle Situation und Zukunft"

Der hochradioaktive Abfall aus dem Betrieb der deutschen Atomkraftwerke befindet sich inzwischen zum größten Teil in den 16 Zwischenlagern. Er muss dort verbleiben, bis er in ein Langzeit-Lager für hochradioaktive Abfälle gebracht werden kann. Wie lange die Zwischenlagerung dauert, hängt damit direkt von Bau und Betrieb des sogeannten Endlagers ab. Somit stellen sich über viele Jahrzehnte Sicherheitsfragen verschiedenster Art zu den Zwischenlagern. Es wird auch kurz die Situation für die Zwischenlager für schwach- und mittelaktive Abfälle gestreift.

Dipl.-Ing. Michael Sailer ist seit Jahrzehnten als Nuklearexperte unterwegs, sowohl zu den Themen Sicherheit und Gefahren von AKW und anderen Nuklearanlagen als auch bei Entsorgungsfragen. Von 1980 bis 2019 war er beim Öko-Institut e.V., zuletzt als Sprecher der Geschäftsführung. Er war auch langjährig Mitglied bzw. Vorsitzender der Reaktorsicherheitskommission und der Entsorgungskommission des BMU. Heute berät er unter anderem die BGE.

Atompolitik anders machen – das Beispiel Österreich

Das einzige AKW, das je in Österreich zur Stromerzeugung gebaut wurde, ist nie in Betrieb gegangen, ein Referendum hat das verhindert. Eine fesche Geschichte eigentlich, ein profundes Anti-Atom-Bewusstsein ist daraus entstanden, zivilgesellschaftlich, aber auch in der Politik. Man könnte sagen: Gut gemacht, zeigt doch mal, wie das geht!

Gabi Schweiger ist Geschäftsführerin bei atomstopp_atomkraftfrei leben! – einer Organisation, deren Wurzeln in den Ursprüngen der österreichischen Anti-Atom-Bewegung in den 1970ern liegen. Seit fast 20 Jahren ist sie außerdem ehrenamtliche Obfrau der Freistädter Mütter gegen Atomgefahr.

The status of and problems with the planned Swedish repository for spent nuclear fuel

On 27 January 2022, the Swedish government took the decision to approve the planned repository for spent nuclear fuel in Forsmark. The decision was taken without the nuclear power industry having been able to show that the copper canisters that are to guarantee safety for at least 100 000 years will work as intended. How could such a decision have been taken? What will happen now?

Dr. Johan Swahn is director of the Swedish NGO Office for Nuclear Waste Review. He has an academic background at the Chalmers University of Technology. He is involved in the international organisations NTW, EEB, IPFM and INRAG as well as EU research projects.

Krieg und Atomkraft - 'Spiel' mit dem Höllenfeuer

Jürgen Döschner ist Journalist aus Leidenschaft und Überzeugung – zunächst, vor und während des Journalistik-Studiums in Dortmund als „Freier“ bei NRZ/WAZ, DLF, DW und WDR. Seit 1984 festangestellter Reporter, Redakteur und Korrespondent beim WDR – regional (Kleve) so zu Hause wie international (Moskau). Bei den Medien (Hörfunk, TV, Online) genauso breit aufgestellt, wie bei den Genres – von der Nachricht bis zum Feature. Ausgezeichnet mit dem „Otto-Brenner-Preis“ für das Radiofeature „Fire and Forget – Krieg als Geschäft“(2008). Seit Rückkehr aus Moskau (1097-2002) nun in Köln und spezialisiert auf Investigatives, Energie und Klima.

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Sind Atomkraft und Erdgas plötzlich nachhaltig? Grüne Finanzen, die EU-Taxonomie und die Folgen

Die EU-Kommission möchte fossiles Erdgas und Atomkraft in die sogenannte Taxonomie aufnehmen und damit als ‚nachhaltig‘ klassifizieren – ein Vorschlag, der in der Umwelt- und Anti-Atombewegung, aber auch in der Finanzwelt und Wissenschaft große Empörung hervorgerufen hat. Doch was ist eigentlich diese Nachhaltigkeitstaxonomie? Welche Folgen haben die Aufnahme von Gas und Atomkraft? Und welche Möglichkeiten gibt es, die Aufnahme noch zu verhindern?

Mit diesen und weiteren Fragen befasst sich Kristina Jeromin, Expertin für ‚Nachhaltige Finanzen‘, im Gespräch mit Julian Bothe von .ausgestrahlt.

Kristina Jeromin war von 2009 bis 2020 bei der Gruppe Deutsche Börse beschäftigt. Ab 2015 verantwortete sie als Head of Group Sustainability das Nachhaltigkeitsmanagement der Börse. Seit 2018 ist Kristina Jeromin Geschäftsführerin des Green and Sustainable Finance Cluster Germany. Sie ist Mitglied des Sustainable Finance Beirats der deutschen Bundesregierung.

Julian Bothe ist Campaigner bei der bundesweiten Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt zum Thema "Klima und Atom". Er ist seit vielen Jahren in verschiedenen sozialen Bewegungen für Energiedemokratie und Klimagerechtigkeit aktiv.

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Gelber Wasserstoff: Neues Einfallstor für die Atomenergie?

Die Atomenergie wird von verschiedenen Seiten als Option gehandelt, um den wachsenden Strombedarf einer zukünftigen Wasserstoffwirtschaft zu decken. Durch den europäischen und internationalen Wasserstoffhandel könnte dieser nukleare Wasserstoff auch nach Deutschland gelangen. Welche Herstellungs- und Nutzungspfade sind bereits bekannt? Welche konkreten Vorhaben zeichnen sich ab? Und wie muss eine grüne Wasserstoffstrategie aussehen, die auf die Nutzung der Kernenergie verzichtet?

Eine Veranstaltung mit Oliver Powalla, Sherpa des BUND im Nationalen Wasserstoffrat und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kopernikus-Projekt P2X.

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Internationale Trends der Atomindustrie: Wahrnehmung vs. Realität

Weltweit wurden 2021 zehn Atomkraftwerke (AKW) definitiv abgeschaltet, darunter jeweils drei in Deutschland und in Grossbritannien. Nur sechs AKWs gingen in Betrieb, darunter drei in China und eines in Pakistan, von China gebaut. Die Nettobilanz zeigt ein Schrumpfen der Kapazität um 3,5 GW. Diese Bilanz steht in starkem Gegensatz zu dem Eindruck, den Medien und Entscheidungsträger vermitteln. Der World Nuclear Industry Status Report ist seit Jahren der Reality Check der Industrie.

Mycle Schneider ist unabhängiger internationaler Energie- und Atompolitikanalyst in Paris. Er koordiniert ein internationales Expertenteam, das den jährlichen World Nuclear Industry Status Report erarbeitet.

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Der Lohn des langen Atems: Anmerkungen zur Geschichte der Anti-Atomkraftbewegung in Deutschland

Trotz eines anfänglich extremen Ungleichgewichts der Kräfteverhältnisse hat die Anti-AKW-Bewegung in der Bundesrepublik einen durchschlagenden Erfolg erzielt. Erst durch die Bewegung wurden die inhärenten Schwächen der Atomenergie in vollem Umfang sicher und gaben den – durch Katastrophen beschleunigten – Ausschlag, um aus der Erzeugung von Atomstrom auszusteigen.

Dieter Rucht, Prof. em. für Soziologie, ist Research Fellow am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und Mitglied des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung.

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Gefährlicher Umgang mit schwach- und mittelradioaktivem Atommüll in Deutschland

Ursula Schönberger ist Politikwissenschaftlerin, seit 35 Jahren in der Anti-Atom-Bewegung aktiv und leitet das Projekt atommuellreport.de, das Informationen standortscharf aufbereitet, das Wissen aus fünf Jahrzehnten für die Zukunft sichert und die junge Generation für die Atommüll-Probleme interessieren will.

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Atomkraft – Irrweg in der Klimakrise

Ausgehend aus der am 27. Oktober veröffentlichen Studie „Kernenergie und Klima“ der Scientists for Future, diskutieren Christian v. Hirschhausen und Fabian Präger in dem Webinar die anstehenden Herausforderungen der „Atomwende“ wie z.B. die Suche nach einem Endlager und den Rückbau von kerntechnischen Anlagen.

Prof. Christian von Hirschhausen ist Leiter des Fachgebiets Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik an der TU Berlin und beschäftigt sich mit der Ökonomie der Atomenergie.

Fabian Präger ist Doktorand am Fachgebiet Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik der TU Berlin und beschäftigt sich mit Themen der Energiewende.

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Studie "Kernenergie und Klima" der Scientists for Future: https://zenodo.org/record/5573719

Studie zu Laufzeitverlängerung: https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.830209.de/21-47.pdf

Warum das Militär die zivile Atomkraft braucht - Eva Stegen (10.3.2021)

PR-Strategien und Meinungsmanagement

Dr. Eva Stegen engagiert sich für die Energiewende, privat als Bloggerin und beruflich als Energiereferentin der EWS Schönau. Sie ist Co-Autorin der Informationsschrift „Das Desaster der europäischen Atomwirtschaft“ und Mitglied der Nuclear Consulting Group.

Neben intransparenten Durchsetzungsstrategien der fossil-nuklearen Industrie-Lobby interessiert sie besonders der blinde Fleck der vorgeblich unter Klimaschutzaspekten geführten Atomkraft-Debatte: die militärischen Treiber im Hintergrund.

Weiterführende Informationen:

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https://taz.de/fileadmin/static/pdf/atomlobby1.pdf

https://taz.de/fileadmin/static/pdf/atomlobby2.pdf