Forschungszentrum Rossendorf

Atommülllager
Forschungszentrum Rossendorf
Foto: de.atomkraftwerkeplag.wikia.com
Status:
in Betrieb
Standort:
Rossendorf
Kategorie:
Atommülllager
Inbetriebnahme:
16. Dez 1957
Betriebsende:
27. Jun 1991

Die Atomreaktoren von Rossendorf bei Dresden genossen eine Sonderstellung im atomaren System der DDR. Während die Atomkraftwerke in Lubmin und Rheinsberg Strom ins Netz einspeisten und auch das geplante AKW Stendal für die Energieversorgung vorgesehen war, arbeiteten die Anlagen in Rossendorf allein im Dienste der Wissenschaft.

Der Forschungsreaktor (RFR) stammte aus sowjetischer Serienproduktion, wurde 1957, als erster Atomreaktor der DDR in Betrieb gennommen und erreichte eine thermische Leistung von 10 Megawatt. Obwohl er zwischen 1986 und 1989 fast vollständig erneuert und am 27.01.1990 wieder in Betrieb genommen, kam 1991 nach der Wiedervereinigung für alle DDR-Atomanlagen die endgültige Abschaltung. Der Abriss der RFR-Anlagen begann 2001, 2015/16 wurde das Reaktorgebäude beseitigt. Neben dem Forschungsreaktor besass Rossendorf noch zwei Nullleistungsreaktoren - Anlagen mit sehr geringer Leistung.

Auf dem Gelände befindet sich zudem die Landessammelstelle für schwach und mittelradioaktiven Müll aus Industrie, Forschung oder Medizin für das Bundesland Sachsen, Mitbenutzung durch Thüringen und Sachsen-Anhalt.

Atomtransporte und Zwischenlager

Für Aufsehen sorgten vor allem die Proteste gegen Atomtransporte aus Rossendorf: Nach monatelangem juristischem Streit fand der Abtransport der eigentlich aus der Sowjetunion stammenden Brennelemente zum Transportbehälterlager Ahaus zwischen Ende Mai 2005 bis Mitte Juni 2005 in drei gesonderten LKW-Transporten mit je sechs Behältern statt. An der 600 km langen Transportstrecke und in Ahaus kam es immer wieder zu Protesten von Atomkraftgegnern*innen.

Für öffentliche Diskussion sorgte auch ein Ende 2006 durchgeführter Transport von 200 kg hoch angereichertem und 100 kg schwach angereichertem Uran in Form von unverwendeten Brennstäben und Pellets vom Flughafen Dresden aus in das Rosatom-Zwischenlager Podolsk in Russland.

Heute befinden sich im „ZLR - Zwischenlager Rossendorf“ in über 500 Containern oder Fässern noch etwa 4,5 Tonnen radioaktiver Abfall, vor allem natürliches Uran, aber auch abgereichertes Uran, Thorium und Plutonium.

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