Lingen: Die Zeit ist reif für ein Ende der Brennelementefertigung!

05.02.2015 | Jan Becker

Nach Beginn der Katastrophe in Fukushima im März 2011 beschloss die Bundesregierung einen neuen Atomausstieg. Doch die Brennelementefabrik im nordrhein-westfälischen Lingen soll unbegrenzt weiterlaufen. Das wollen 120 Organisationen aus dem ganzen Bundesgebiet verhindern. 

Es waren Umweltorganisationen, Vereine und die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW, die im November 2014 eine Resolution auf den Weg brachten: Sie forderten die sofortige Stilllegung des Atomkraftwerks Lingen II sowie der benachbarten Brennelementfabrik.

Zwei Monate später haben sich nach Auskunft der Initiatoren schon 120 Organisationen – und damit doppelt so viele wie zu Beginn – dem Protestaufruf angeschlossen. Dazu gehören zum Beispiel mit dem BUND einer der größten Umweltschutzorganisationen Deutschlands. Auch das sozialkritische Netzwerk Attac und Unterstützer von zahlreichen politischen Verbänden konnten gewonnen werden.

Und die Gründe für eine Stilllegung liegen auf der Hand: Das von der französischen Firma Areva betriebene Brennelementwerk versorgt Atomkraftwerke weltweit mit Brennstoff. Unter anderem werden die skandalträchtigen Meiler von Fessenheim, Cattenom (beide Frankreich) oder Forsmark (Schweden) beliefert. Im November 2014 musste die Anlage bei Lingen wegen Materialermüdung teilweise stillgelegt werden. Vor wenigen Tagen kam es erneut zu einem meldepflichtigen Zwischenfall.

Für die Jahrestage der Reaktorkatastrophen von Fukushima (11. März) und Tschernobyl (26. April) rufen örtliche AktivistInnen schon jetzt zu Protestaktionen auf. Auch können Organisationen weiterhin den Aufruf unterstützen. Kontakt: udo.buchholz@bbu-bonn.de

weiterlesen:

  • Resolution gegen Brennelementfabrik Lingen & AKW Emsland
    25. November 2014 — Unter dem Motto “Atomstandort Lingen nicht länger tolerieren” formiert sich derzeit der Protest gegen das Atomkraftwerk Emsland und die Brennelementfabrik Lingen. Am kommenden Wochenende findet eine Kundgebung statt.
  • Der Atomausstieg braucht keine Brennstäbe aus Lingen
    5. November 2014 — Am heutigen Mittwoch war der niedersächsische Umweltminister Wenzel (Grüne) zu Besuch in der ANF Brennelementfabrik in Lingen. Wenzel bekräftigt den Weiterbetrieb, Atomkraftgegner fordern die sofortige Stilllegung.
  • Uran – der dreckige Atom-Brennstoff
    Die angeblich „saubere“ Atomenergie erzeugt schon am Anfang einen gigantischen Haufen strahlenden Mülls: radioaktiver, giftiger Schlamm, der das Grundwasser bedroht, die Luft verseucht und die Strahlendosis für die gesamte Bevölkerung erhöht.
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Jan Becker

Jan Becker hat jahrelang die Webseite www.contrAtom.de betrieben und täglich aktuelle Beiträge zur Atompolitik verfasst. Seit November 2014 schreibt der studierte Umweltwissenschaftler für .ausgestrahlt. Jan lebt mit seiner Familie im Wendland. Mit dem Protest gegen regelmäßig durch seine Heimatstadt Buchholz i.d.N. rollende Atommülltransporte begann sein Engagement gegen Atomenergie, es folgten die Teilnahme und Organisation zahlreicher Aktionen und Demonstrationen.

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