Pressemitteilung

18. Oktober 2022
Pressemitteilung von .ausgestrahlt

AKW-Entscheidung von Scholz verschärft den Kraftwerksmangel in Frankreich

Weiterbetrieb der AKW verschärft laut Stresstest den Kraftwerksmangel ausgerechnet in Frankreich / AKW Emsland behindert den Ausbau der Windkraft / Scholz kann Bundestag nichts vorschreiben

Zur Anordnung von Bundeskanzler Scholz, eine Gesetzesänderung auf den Weg zu bringen, um den Weiterbetrieb aller drei AKW bis Mitte April 2023 zu ermöglichen, erklärt Armin Simon von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

Das Ansinnen von Bundeskanzler Scholz, alle drei AKW in Deutschland bis April 2023 laufen zu lassen, vergrößert genau die Probleme, die zu lösen es vorgibt. So führt ein Weiterbetrieb der AKW in Deutschland laut Stresstest in kritischen Situationen zu einem erhöhten (!) Bedarf an Reservekraftwerken in Frankreich (und reduzieren ihn im Gegenzug in Italien). Die deutschen AKW verschärfen also den Kraftwerksmangel ausgerechnet dort, wo er tatsächlich existiert, nämlich im Atomstromland Frankreich.

Auch auf die aktuellen Strom- und Gaspreise wird der Weiterbetrieb der AKW keinen merkbaren Einfluss haben. Insbesondere der Weiterbetrieb des AKW Emsland behindert aber den Ausbau der Windkraft in Norddeutschland – und torpediert damit die wirkungsvollste Strompreisbremse, die wir haben: den möglichst schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien.

Es ist jetzt an den Abgeordneten, derlei Fehlentscheidungen zu verhindern. Der Bundestag ist nicht verpflichtet, unsinnige Gesetzesänderungen zu beschließen, auch wenn der Bundeskanzler sie fordert. Ein längerer Betrieb der AKW spielt nur jenen in die Hände, die die Energiewende kippen wollen.“

Hintergrund:
Der Stresstest hat auf S. 53 die Auswirkungen eines Streckbetriebs der drei AKW auf den Bedarf an Reservekraftwerken untersucht, und zwar in der „kritischsten Stunde“ des Stromnetzes. Die blauen Kreise geben den prognostizierten Bedarf an Reservekraftwerken im Ausland an. Rot eingerahmt haben wir den prognostizierten Bedarf an Reservekraftwerken in Frankreich.

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