Pressemitteilung

25. Oktober 2022
Pressemitteilung von .ausgestrahlt

AKW Isar-2: Anwohner beantragen vorläufige Stilllegung des Reaktors

Riss-Funde in den baugleichen AKW Neckarwestheim-2 und Emsland / Sofortige Risskontrollen auch in Isar-2 erforderlich / Antrag beim bayerischen Umweltministerium

Die Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt und zwei Anwohner*innen des AKW Isar-2 haben heute mit Unterstützung einer renommierten Hamburger Atomrechts-Kanzlei beim Bayerischen Staatsministerium für Umweltschutz und Verbraucherschutz einen formalen Antrag auf vorläufige Stilllegung des AKW Isar-2 gestellt. Hintergrund sind die zahlreichen Rissfunde in zwei baugleichen Reaktoren und die bisher unzureichenden bzw. nicht erfolgten Risskontrollen im AKW Isar-2. Hierzu erklärt Armin Simon von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„Die bayerische Staatsregierung ruft nach einem längeren Betrieb des AKW Isar-2, schlampt aber bei den Sicherheitskontrollen des Reaktors. Das AKW Isar-2 ist baugleich mit den AKW Neckarwestheim-2 und Emsland. In beiden diesen Reaktoren sind bereits zahlreiche Risse entdeckt worden. Die Rohre in allen drei Reaktoren sind aus demselben Material gefertigt. Es besteht deshalb der dringende Verdacht, dass auch das AKW Isar-2 diese Alterungsschäden aufweist und sich auch hier seit Jahren unerkannt Risse durch die Rohre fressen. Mit Billigung von Umweltminister Thorsten Glauber (FW) betreibt Eon den Reaktor im sicherheitstechnischen Blindflug. Dagegen setzen wir uns zur Wehr.

Ursache der Risse in Neckarwestheim-2 und Emsland ist die gefährliche Spannungsrisskorrosion, wegen der aktuell in Frankreich zahlreiche Reaktoren stillliegen. Betroffen an den deutschen AKW sind die jeweils 16.000 extrem dünnwandigen Dampferzeuger-Heizrohre, durch die das unter hohem Druck stehende, heiße und radioaktive Wasser aus dem Reaktorkern strömt. Die Risse bedrohen die Stabilität der Rohre. Ein Abreißen oder Bersten auch nur eines einzigen Rohrs wäre bereits ein schwerer Störfall, der sich bis zum Super-GAU entwickeln kann. Auch in Isar‑2 ist deshalb eine umfassende Risskontrolle aller 16.000 Rohre mit speziellen Sonden erforderlich. Solange die Rissfreiheit der Rohre nicht zweifelsfrei bestätigt ist, darf der Reaktor nicht wieder ans Netz gehen.

Der heute zusammen mit zwei Anwohner*innen des AKW gestellte Antrag schafft die Voraussetzungen für weitere juristische Schritte.“

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