Pressemitteilung

24. April 2012
Pressemitteilung von .ausgestrahlt

Atomkraftgegner: „Röttgens weiße Landkarte ist nur Rhetorik“

Ergebnisoffene Endlagersuche nur ohne Gorleben möglich

Anlässlich des heutigen Spitzentreffens zur Endlagersuche haben Atomkraftgegner vor dem Bundesumweltministerium das endgültige Aus für das Endlagerprojekt Gorleben gefordert.

Mit einer Aktion stellten sie dar, dass eine ergebnisoffene Endlagersuche ohne den Ausschluss von Gorleben nicht möglich sei: Eine Person mit einer Maske von Bundesumweltminister Röttgen versuchte auf einer weißen Deutschlandkarte einen schwarz-gelben Ball zu versenken. Doch ganz gleich wo der „Atommüll-Ball“ auf der Karte angesetzt wurde, er rollte immer wieder in das „Gorleben-Loch“.

Ringsum forderten Menschen mit Sprechchören und Schildern, Gorleben aus der weiteren Endlagersuche auszuschließen, da der Standort geologisch völlig ungeeignet sei. Nötig sei außerdem ein echter gesellschaftlicher Dialog über die Endlagerfrage.

„Röttgens Gerede von einer 'weißen' Landkarte ist nur Rhetorik. Denn angesichts von 1,6 Milliarden Euro, die in dem Salzstock bereits verbaut worden sind, droht am Ende doch wieder nur Gorleben herauszukommen. Und das obwohl Grundwasserkontakt, explosive Gaseinschlüsse  und ein Erdgasfeld darunter den Salzstock in Gorleben als Endlager für hochradioaktiven Atommüll völlig untauglich machen“, sagte Susanne Jacoby vom Kampagnennetzwerk Campact. „Eine wirklich ergebnisoffene Endlagersuche kann es deshalb nur geben, wenn Gorleben als Standort ausgeschlossen wird.“

„Vor einem Gesetzentwurf muss eine Analyse der Fehler in der Vergangenheit stehen. Dass die Konzepte der 70er Jahre desaströs gescheitert sind, zeigen auf erschreckende Weise die Standorte Asse und Morsleben. Hält man am Standort Gorleben fest, hält man gleichzeitig auch an den unverantwortlichen Verfahren der Vergangenheit fest.“ sagte Lennart Müller, Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. „Für einen echten Neuanfang ist die Aufgabe von Gorleben als Atommüllstandort und der Abbruch der vorläufigen Sicherheitsanalyse(VSG) zwingend. Auch müssen endlich die Stimmen der Umweltverbände und Initiativen gehört und an einer umfassenden, öffentlichen Atommülldebatte beteiligt werden.“

„Schon seltsam: Da reden alle an den Atommüll-Verhandlungen beteiligten Politiker seit Monaten von Bürgerbeteiligung und Transparenz, haben es aber bisher nicht für nötig gehalten, die betroffenen Bürgerinnen und Bürger von den bereits bestehenden Endlager-Standorten in die Gespräche mit einzubeziehen, erklärte Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt während der Aktion in Berlin. „Dabei könnten die Anwohnerinnen und Anwohner der Asse, von Morsleben, Schacht Konrad und Gorleben genau erläutern, welche Fehler der Vergangenheit besser nicht wiederholt werden sollten.“

Das Mitglied im Bundsvorstand der NaturFreunde Uwe Hiksch erklärte: "Nach 30 Jahren Unwahrheiten, Lügen und Tricksereien muss jeder Versuch, Gorleben zu einem Atommüllager auszubauen beendet werden.Die Anti-Atom-Bewegung wird jeden Versuch, Atommülllager bei laufenden Betrieb von Atomkraftwerken auszuweisen, eine klare Absage erteilen."

Für den kommenden Samstag, 28. April, ruft ein breites Bündnis zu einer Kundgebung und „kulturellen Umzingelung“ des Endlagerbergwerks Gorleben auf. Start in Gorleben ist um 13 Uhr.


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