Pressemitteilung

3. Juni 2013
Pressemitteilung von .ausgestrahlt

Atommüll: 40 Jahre Zwischenlagerung reichen nicht aus

Forderung aus Schleswig-Holstein basiert auf falschen Annahmen

Zur Forderung von Schleswig-Holstein, die Befristung der Zwischenlagerung von Castor-Behältern an den AKWs auf 40 Jahre gesetzlich festzuschreiben, erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„Wenn die Kieler Landesregierung die Zwischenlagerung auf 40 Jahre begrenzen will, dann müssten bis zum Jahr 2046 alle Castor-Behälter aus Brunsbüttel zu einem Endlager abtransportiert worden sein, denn dann läuft die Genehmigung der Lagerhalle am Kraftwerk aus.

Torsten Albig und Robert Habeck wissen aber beide genau, dass es deutlich länger dauern wird, bis ein Atommüll-Endlager zur Verfügung steht. Selbst der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz, Wolfram König, dessen Aufgabe es ja ist, ein Endlager zu finden und zu errichten, geht davon aus, dass dieses im besten Fall erst zwischen den Jahren 2053 und 2063 zur Verfügung steht. Es ist also schon heute klar, dass 2046 nicht zu halten sein wird.

Wer jetzt trotzdem die Zwischenlagerung gesetzlich auf 40 Jahre begrenzen will, weiß genau, dass diese Zahl dann früher oder später geändert werden wird. Er ist also entweder nicht ehrlich zu den Menschen an den AKW-Strandorten – oder er verhindert damit eine neue Endlagersuche und sorgt mehr oder weniger versehentlich für die Durchsetzung des bisherigen Standorts Gorleben trotz dessen eklatanter geologischer Mängel. Denn Gorleben ist der einzige Standort, der aufgrund der Vorarbeiten so schnell umzusetzen wäre.

Das alles zeigt: Das Atommüll-Dilemma ist weitaus verfahrener, als es sich die meisten vorstellen. Deshalb ist es falsch, jetzt in aller Eile ein schlechtes Gesetz auf den Weg zu bringen. Nötig ist stattdessen ein breiter gesellschaftlicher Diskussionsprozess, um überhaupt zu klären, wie die unterschiedlichen Interessen der vom Atommüll Betroffenen in Einklang zu bringen sind. Parteien und Regierungen alleine können das nicht richten. Es braucht eine umfassende Beteiligung der Zivilgesellschaft.“

.ausgestrahlt ist eine bundesweite Anti-Atom-Organisation, die AtomkraftgegnerInnen darin unterstützt, aus ihrer Haltung öffentlichen Protest zu machen.

http://www.ausgestrahlt.de


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