Pressemitteilung

5. September 2017
Pressemitteilung von .ausgestrahlt

"So klappt die Suche nach einem Atommüll-Lager nicht"

Atomkraftgegner kritisieren Suchverfahren: "Uns ist nicht nach Feiern zumute"

Zum heute verkündeten Start der Suche nach einem langfristigen Atommüll-Lager erklärt der Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt, Jochen Stay:

"Wenn heute in Berlin der Start der Suche nach einem Atommüll-Lager gefeiert wird, werden wir nicht dabei sein. Uns ist nicht nach Feiern zumute. Denn das neue Suchverfahren, das heute offiziell gestartet wird, ist bereits jetzt zum Scheitern verurteilt.

Die frühzeitige Festlegung auf Tiefenlagerung, Formelkompromisse statt tatsächlicher Verständigung bei den geologischen Kriterien und vor allem eine völlig unzureichende Mitbestimmung der Betroffenen werden dazu führen, dass dieses Verfahren in einigen Jahren gegen die Wand fährt. Denn damit lassen sich die Sicherheitsbedenken und Zweifel der Anwohnerinnen und Anwohner potentieller Standorte nicht ausräumen.

Alleine die völlig unrealistische Festlegung auf eine Standortentscheidung bis 2031 wird so viel Zeitdruck in das Verfahren bringen, dass schlampig gearbeitet und leichtfertig entschieden werden muss. Damit eskaliert die Bundesregierung den Konflikt erneut, statt ihn zu überwinden. So klappt die Suche nach einem Atommüll-Lager nicht.

Wer auf das neue Verfahren setzt, wird viel Zeit verlieren, wenn es darum geht, Orte für die langfristige Atommüll-Lagerung zu finden. Denn irgendwann wird dieser Prozess genauso scheitern, wie er schon am Standort Gorleben gescheitert ist. Und dann ist der nächste Neustart vonnöten. Dann ist es besser, das ungeeignete Prozedere jetzt gleich auf den Prüfstand zu stellen und zu revidieren. Nur mit mehr Mitbestimmung der Betroffenen, mit einer Verständigung über die Gorleben-Frage und einer breiten gesellschaftlichen Debatte über die unterschiedlichen Lagermethoden kann der Konflikt überwunden werden."

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