Pressemitteilung

25. Juni 2018
Pressemitteilung von .ausgestrahlt

Standort-Initiativen fordern Zwischenlager-Dialog auf Augenhöhe

Betroffene wollen gesellschaftliche Verständigung über Atommüll-Lagerung bis mindestens Ende des Jahrhunderts

Anti-Atom-Initiativen von den Standorten der Zwischenlager mit hochradioaktivem Müll wenden sich mit einem Positionspapier„Gelingens-Bedingungen für einen Zwischenlager-Dialog“ an das Atommüll-Bundesamt (BfE). Anlass ist das heute vom Bundesamt veranstaltete „Forum Zwischenlagerung“ in Berlin, das von der Behörde als Teil eines „Zwischenlager-Dialogs“ angekündigt wurde.

Dazu erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„Zwischen 2034 und 2047 laufen die Genehmigungen der derzeitigen Castor-Lager aus. Doch bis dahin wird es noch lange kein geologisches Tiefenlager geben. Es braucht also Konzepte für den Umgang mit den strahlenden Abfällen, mindestens bis zum Ende des Jahrhunderts. Diese langfristige Zwischenlagerung von hochradioaktivem Atommüll ist bisher völlig ungeklärt.

Statt Vortragsveranstaltungen mit kurzen Diskussionsblöcken, wie sie das Atommüll-Bundesamt plant, braucht es einen tatsächlichen gesellschaftlichen Dialog auf Augenhöhe mit Mitentscheidungsbefugnissen der Betroffenen, der deutlich über eine Konsultation hinausgeht – konsensorientiert und mit dem Ziel, zu einvernehmlichen Lösungen zu gelangen.“

In ihrem Positionspapier listen die Initiativen Bedingungen auf, wie ein solcher Dialog gelingen kann. Auch benennen sie Themen und Fragestellungen, die dringend geklärt werden müssen.

„Die bestehenden Genehmigungen für die Castor-Lager einfach zu verlängern, wie es die Bundesregierung offenbar anstrebt, kann keine Lösung sein“, so Stay. „Es braucht gänzlich neue Konzepte für eine langfristige Zwischenlagerung, die auch von den Betroffenen an den Standorten mitgetragen werden können.“

Zur heutigen Veranstaltung in Berlin hat das Atommüll-Bundesamt erst vor elf Tagen Vertreterinnen und Vertreter der Betroffenen eingeladen. Weil viele ehrenamtlich Aktive aus den Initiativen nicht so kurzfristig werktags nach Berlin kommen können, findet vor der Tür der Veranstaltung eine Aktion mit „Stellvertreterfiguren“ statt. Die lebensgroßen Pappfiguren sind mit Fotos und Zitaten von Betroffenen versehen, in denen erklärt wird, warum diese nicht dabei sein können oder wollen.

Das vollständige Positionspapier mit allen Unterzeichnenden finden Sie hier.

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