Zwischenlager Philippsburg
Standortzwischenlager am Atomkraftwerk Philippsburg mit Block 1 (bereits stillgelegt) und Block 2 (noch in Betrieb). Hier wird hochradioaktiver Atommüll aus dem Betrieb der Reaktoren eingelagert, bis irgendwann ein Atommülllager gefunden wurde.
In der Stahlbetonhalle stehen in zwei Lagerbereichen Stellplätze für rund 152 Behälter zur Verfügung.
Nach dem gesetzlichen Verbot der Wiederaufarbeitung des deutschen Atommülls im Ausland bauten die Betreiber der Atomkraftwerke an zahlreichen Standorten Zwischenlagerhallen. Sie dienen der Lagerung der hochradioaktiven Brennelemente in Castor-Behältern. Wenn irgendwann ein zentrales Atommülllager zur Verfügung stehen sollte, werden die Castoren dorthin gebracht.
Die Betriebsgenehmigung läuft bis zum 19.03.2047 (40 Jahre nach Einlagerungsbeginn). Es ist heute schon abzusehen, dass bis dahin kein Atommülllager gefunden sein wird. Damit wird das Zwischenlager zu einem Dauerlager.
Dünne Wände
Die Zwischenlagerhallen in Süddeutschland sind nach dem „WTI-Konzept“ gebaut. Ein gezielter Flugzeugangriff kann zu größeren Schäden mit einem Einsturz von Wänden und des Daches führen, das Deckelsystem einzelner Behälter kann direkt getroffen werden. Im Gegensatz zu allen anderen Standort-Zwischenlagern nach WTI-Konzept, deren Wandstärke 85 cm beträgt, weist das SZL Philippsburg sogar nur eine Wandstärke von 70 cm auf.
Künftig Castor-Transporte geplant
Durch das gesetzliche Verbot der Castor-Transporte nach Gorleben sollen ab 2020 26 Castorbehälter aus der britischen und der französischen Wiederaufarbeitungsanlage zurück nach Deutschland transportiert werden. Fünf Behälter aus La Hague (F) sollen dann nach Philippsburg kommen. Die Gemeinde und der Betreiber wehren sich gegen die Lieferungen.
weitere Infos:
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Die Zwischenlagerung des hochradioaktiven Atommülls wird sehr viel länger dauern, als ursprünglich behauptet. Die bisherigen Hallen sind nicht weiter tragbar. Doch die Politik nimmt das Problem nicht ernst. - mehr