Vattenfall und die Energiewende

18.12.2013 | Matthias Weyland

Verkauf ab 2014 wahrscheinlicher.

Letzte Woche wurde bestätigt, dass Vattenfall ab 2014 seine nicht-schwedischen Tochtergesellschaften verkaufen könnte. Man wolle noch die Reichstagswahlen im September 2014 abwarten, „vielleicht danach“ könnten die Vattenfall-Ableger in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden verkauft werden“, hieß es in der schwedischen Zeitung Dagens Industri. Vattenfall gibt demnach selbst zu, die Energiewende in Deutschland lange unterschätzt zu haben (vergleiche den Klimaretter-Beitrag dazu).

Bei der Berliner Landesregierung ist dies bereits angekommen, wenn auch nicht aus eigenem Antrieb. Der Ex-Wirtschaftssenator und Energieexperte der Berliner Linken, Harald Wolf, hat den Senat aufgefordert, sich auf einen möglichen Verkauf der Vattenfall-Töchter in der Region vorzubereiten. Seit mehreren Monaten verdichteten sich die Anzeichen dafür, sagte Wolf am Freitag dem rbb – so etwa Wertberichtigungen und Konzernumstrukturierung (mehr dazu beim rbb). Jetzt muss der Senat nachziehen, und die Diskussion um ein Stromnetz in Bürgerhand endlich redlich führen, anstatt immer wieder Steine in den Weg zu legen!

Auch die Hamburger Politik tut sich mit der Umstrukturierung hin zu einem demokratisch kontrollierten Stromnetz noch schwer. Nach dem gewonnenen Volksentscheid vom 22. September, der eine Überführung in kommunale Verantwortung vorsieht, hat sie gerade die Verhandlungen mit Vattenfall über den Rückkauf um zwei Monate verlängert, wie das Abendblatt schreibt.

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Matthias Weyland

Matthias Weyland, Jahrgang 1979, ist seit 2006 bei .ausgestrahlt dabei. Beim BUND Baden-Württemberg, für den er bis Ende 2012 arbeitete, kämpfte er unter anderem für die Energiewende und gegen den Bau eines weiteren klimaschädlichen Kohlekraftwerks in Mannheim. Seit 2013 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Umweltbundesamt.

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