Ausland: Bedenkliche Ankündigungen

08.02.2014 | Matthias Weyland

In den letzten Tagen gab es eine Reihe von Ankündigungen aus dem Europäischen Ausland zur Atompolitik. Meist begünstigen sie die Großkonzerne. Hier eine Übersicht:

  • Spanien: Einst war das Land Vorreiter für Erneuerbare. Jetzt will Spanien AKW-Laufzeiten verlängern und Solarstrom verteuern. Wie in Deutschland geht die Energiepolitik zur Freude von Großkonzernen. Mehr im TAZ-Artikel.
  • Atomkraftgegner in der Türkei werfen den Behörden vor, ohne die notwendige Prüfung der Umweltverträglichkeit mit dem Bau des ersten Atomkraftwerks des Landes begonnen zu haben. In der Bucht von Akkuyu an der südtürkischen Mittelmeerküste hätten Planierarbeiten begonnen, meldeten türkische Zeitungen. Umweltschützer hätten Strafanzeige gestellt. Mehr…
  • Ungarn: Die ungarische Opposition fordert ein Referendum zur umstrittenen Erweiterung des Kernkraftwerks Paks. Der geplante Ausbau des einzigen ungarischen Atomkraftwerks – durchgeführt mit russischem Know-how und finanziert mit russischen Krediten – soll geschätzt zehn bis zwölf Milliarden Euro Kosten. Mehr…
  • Etwas besser sieht es in Tschechien aus. In Bezug auf den umstrittenen Ausbau des südböhmischen Atomkraftwerks Temelín empfahl der Umweltminister (der für den Ausbau ist), die Entscheidung vorerst zu vertagen. „Wir müssen ganz seriös und auch im Kontext des EU-Strommarktes die Energiekonzeption Tschechiens überdenken und dann im Horizont von drei bis fünf Jahren über Temelín entscheiden“, so Brabec. Mehr…
  • In Polen soll es hingegen grünes Licht für ein Atomprogramm gegeben haben, das die Inbetriebnahme der ersten Kernkraftwerkseinheit des Landes im Jahr 2024 vorsieht. Mehr…

Es bleibt also nicht nur in Deutschland, wo immer noch neun Reaktoren laufen, genug zu tun. Was Du gegen die hiesigen Meiler unternehmen kannst, um mehr Tempo beim Ausstieg zu erreichen, hier auf der .ausgestrahlt-homepage.

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Matthias Weyland

Matthias Weyland, Jahrgang 1979, ist seit 2006 bei .ausgestrahlt dabei. Beim BUND Baden-Württemberg, für den er bis Ende 2012 arbeitete, kämpfte er unter anderem für die Energiewende und gegen den Bau eines weiteren klimaschädlichen Kohlekraftwerks in Mannheim. Seit 2013 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Umweltbundesamt.

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