38 Jahre nach Tschernobyl, die Ukraine zwischen Krieg, AKW-Neubauplänen und Ruinen-Rückbau. Es sind Schlagzeilen zur fast gleichen Zeit aus demselben Land, die unterschiedlicher nicht sein können: die Ukraine will ihre Atomwirtschaft ausbauen – und „Kampfdrohnen-Zwischenfall am AKW Saporischschja“.
Das Bundeswirtschaftsministerium sieht im Zusammenhang mit dem Einstieg Russlands in die Brennelementefertigung in Lingen die Möglichkeit einer „Beeinträchtigung der Sicherheitsinteressen“ Deutschlands und die Gefahr von „Sabotageakten“ – bis heute.
Die Fortschreibung der nationalen Wasserstoffstrategie schließt die direkte Förderung von Wasserstoff aus, der mit Atomstrom hergestellt wird. Der Import von solch „rotem“ Wasserstoff bleibt jedoch möglich – und auch darüber hinaus gibt es zahlreiche Möglichkeiten für neue, indirekte Atomförderungen unter dem Mantel des Wasserstoff-Hypes.
Mit einem Staatsstreich hat vorige Woche das Militär den demokratisch gewählten Präsidenten Nigers abgesetzt. Niger ist für die Europäische Union ein wichtiges Exportland für Natur-Uran. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich droht offen mit Konsequenzen, sollten ihre Interessen angegriffen werden.
Der russische Atomriese Rosatom bleibt von westlichen Sanktionen weiter ausgenommen. Dabei ist er an der Besatzung des ukrainischen AKW Saporischschja maßgeblich beteiligt und verbreitet Atomkraft in der ganzen Welt.
Während hierzulande endlich die letzten AKW vom Netz gehen, ist Atomenergie auf europäischer Ebene weiter hart umkämpft. Um zu verhindern, dass sie weiter die Energiewende blockiert, muss die Zivilgesellschaft wachsam bleiben – auch in Deutschland.
Von „Atomausstieg“ kann im Lingener Brennelementewerk nicht die Rede sein. Während die letzten deutschen AKW vom Netz gehen, soll künftig von einem französisch-russischen Konsortium von Deutschland aus der atomare Weltmarkt beliefert werden. Lingen könnte zur Drehscheibe der west- und osteuropäischen Atomindustrie werden! Atomkraftgegner:innen antworten mit einer großen Demonstration am 15. …
Im Kampf gegen den Klimawandel, für vermeintlich günstige Energie und zur Versorgung abgelegener Regionen setzen weltweit Länder auf die Entwicklung „kleiner Atommeiler“. Was die Atomlobby als Zukunft preist, beschreiben Kritiker als das letzte Aufbegehren einer sterbenden Branche.
Die Welt blickt mit Sorge auf das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja, das seit Wochen immer wieder unter Beschuss steht. Von einer „Grabesstunde“ sprach Rafael Grossi, Chef der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA), in einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates. Die dramatische Situation zeigt, dass Atomkraft in instabilen Zeiten noch gefährlicher ist als sowieso schon.