AKW-Besetzung muss wachrütteln

19.03.2014 | Matthias Weyland

Fessenheim und andere AKW jetzt stilllegen

Die mehr als sechzig AktivistInnen von Greenpeace aus 14 Ländern waren in den Morgenstunden auf das Gelände des ältesten AKW Frankreichs gekommen. KletteraktivistInnen haben anschließend ein 14 mal 15 Meter großes Banner gut sichtbar an der Fassade von Reaktor 1 angebracht. Später wurde zudem ein 4 mal 8 Meter großes Schwimmbanner entrollt mit der Botschaft: „Die Zukunft ist erneuerbar. Stoppt Atomkraft“ (mehr zur Aktion bei Greenpeace).

Im Herzen Europas, unmittelbar hinter der deutschen Grenze, liegt das AKW in einer der seismisch aktivsten Regionen Europas. Ausbreitungsrechnungen zeigen, dass nach einem Reaktorunfall weite Teile Deutschlands radioaktiv verseucht werden können. Mit 37 Jahren Betriebslaufzeit ist das AKW einer der ältesten Meiler Europas (mehr zu den französischen AKW auch im .ausgestrahlt-Beitrag Atomkraft in Frankreich).

Die eindrucksvolle Besetzung des AKW ist nicht die erste ihrer Art. Vor zwei Wochen wurde das Gelände des schweizerischen Risiko-AKW Beznau sowie des Reaktors im französischen Bugey erstürmt. Im Sommer 2013 war die französische Atomanlage Tricastin Ziel von Protest geworden, auch in Schweden gab es ähnliche Aktionen bei Vattenfall-Reaktoren. Wie das geht? Fragt auch der TAZ-Artikel: Wie besetze ich ein AKW?

Die Aktionen, bei denen die AktivistInnen bewusst Haftstrafen in Kauf nehmen, sind ein Weckruf und müssen zum Abschalten der Meiler führen, stellen sie doch deutlich die Frage nach der Sicherheit der Atomanlagen. Ganz jenseits des sonstigen Atom-Risikos. Dem Dank in Martin Kauls lesenswertem Kommentar kann man sich also anschließen!

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Matthias Weyland

Matthias Weyland, Jahrgang 1979, ist seit 2006 bei .ausgestrahlt dabei. Beim BUND Baden-Württemberg, für den er bis Ende 2012 arbeitete, kämpfte er unter anderem für die Energiewende und gegen den Bau eines weiteren klimaschädlichen Kohlekraftwerks in Mannheim. Seit 2013 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Umweltbundesamt.

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