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Atomkraft made in Germany

Die Atomkraftwerke sind aus. Zahlreiche Firmen in Deutschland machen weiter Profite mit Bau, Betrieb und Wartung von AKW. Protest formiert sich erst langsam. Ein Überblick.

So betreibt zum Beispiel Uniper das 40 Jahre alte AKW Oskarshamn-3 in Schweden, und Bilfinger ist beteiligt am französischen AKW-Neubauprojekt Flamanville-3. Siemens Energy liefert Technik für zahlreiche AKW-Neubauprojekte weltweit, unter anderem für das türkische AKW Akkuyu und Paks-II in Ungarn – in enger Kooperation mit dem russischen Atomriesen Rosatom. Der will auch bei der Brennelemente-Herstellung in Lingen (Niedersachsen) einsteigen.

Diese Karte zeigt, welche deutschen Unternehmen weiterhin am internationalen Geschäft mit dem Atom-Risiko verdienen. Atomausstieg sieht anders aus.

(Stand: Mai 2023)

  • (Bilfinger SE)

    • Bau, Reparatur, Wartung und Laufzeitverlängerung von AKW weltweit, u.a. AKW-Neubauprojekte EPR Flamanville‑3, Hinkley Point C und Sizewell C
  • (Bilfinger Engineering & Technologies GmbH, Tochtergesellschaft der Bilfinger SE)

    • Komponenten für Nachrüstungen, Erweiterungen und Neubau von AKW weltweit
  • (Bilfinger Noell GmbH, Tochtergesellschaft der Bilfinger SE)

    • Komponenten für Nachrüstungen, Erweiterungen und Neubau von AKW weltweit
  • (ETC Deutschland, Niederlassung der Enrichment Technology Company Ltd., gehört zu je 50% Urenco und Orano)

    • Gaszentrifugen-Technik für Urananreicherung
  • (Framatome GmbH, Tochtergesellschaft der zur EDF SA gehörenden Framatome SA)

    • Entwicklung, Bau und Instandhaltung von AKW weltweit
  • (Framatome GmbH und Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF), Tochtergesellschaften der zur EDF SA gehörenden Framatome)

    • Bauteile für AKW-Brennelemente
  • (Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF), Tochtergesellschaft der zur EDF SA gehörenden Framatome SA)

    • Brennelemente-Fertigung für AKW in Europa und weltweit
    • Regelmäßige Uranimporte aus Russland
    • Ausweitung der Produktionskapazität über Joint-Venture mit russischem Staatskonzern Rosatom geplant
  • (GNS Gesellschaft für Nuklear-Service mbH, gehört den AKW-Betreibern Eon/Preussenelektra, RWE, EnBW und Vattenfall)

    • CASTOR-Behälter für abgebrannte Brennelemente etc.
    • Entsorgung und Stilllegung kerntechnischer Anlagen
  • (Kraftanlagen Heidelberg GmbH, deutsche Vertretung der Bouygues Construction Expertises Nucléaires, Tochtergesellschaft der Bouygues Construction S.A.)

    • Instandhaltung und Revisionsarbeiten in AKW sowie Geräte, Systeme und Anlagen für AKW weltweit
  • (KSB SE & Co. KGaA)

    • Spezialpumpen und Armaturen für AKW-Neubauprojekte weltweit
  • (Orano NCS GmbH, gehört zum staatlichen französischen Atomkonzern Orano S.A.)

    • Atomtransporte aller Art
  • (NUKEM Technologies GmbH, seit 2009 Tochterunternehmen des russischen AKW-Herstellers Atomstroyexport, gehört zum staatlichen russischen Atomkonzern Rosatom)

    • Anlagen zur Behandlung radioaktiver Abfälle Rückbau von Atomanlagen
    • Nukem-Geschäftsführer ist Vorsitzender des Atomlobby-Verbands KernD
  • (RSB LOGISTIC Projektspedition GmbH, Tochter der CLI AG, Hamburg)

    • Uran- und andere Atomtransporte
  • (Siemens Energy AG, zu 35% in Besitz der Siemens AG)

    • Instrumentierung und Steuerungstechnik für AKW-Neubauprojekte des russischen Staatskonzerns Rosatom, u.a. AKW Paks II (Ungarn)
  • (G. Siempelkamp GmbH & Co. KG)

    • Produktion von CASTOR-Behältern für hochradioaktive Abfälle
  • (TÜV Nord EnSys GmbH & Co. KG, Tochtergesellschaft der TÜV Nord AG, die verschiedenen Vereinen gehört, in denen die AKW-Betreiber Mitglied sind)

    • „Errichtungsbegleitung“ und „Inbetriebsetzung“ von AKW weltweit, Sicherheitstestate selbst für Riss-AKW
  • (TÜV Rheinland AG, in Besitz des TÜV Rheinland Berlin Brandenburg Pfalz e.V.)

    • „Partner für einen verlässlichen Neubau nuklearer Anlagen“ weltweit
  • (TÜV Süd AG, gehört zu 75% dem TÜV Süd e.V., in dem die AKW-Betreiber EnBW, Eon, RWE und Vattenfall Mitglied sind)

    • Unterstützung bei Entwurf und Bau von AKW und bei der „Stärkung des Vertrauens“ in die Atomkraft
  • (Uniper SE, gehört zu 99,12 % dem deutschen Staat)

    • Mehrheitseigentümer und Betreiber des AKW Oskarshamn (Schweden)
  • (Urenco Gronau GmbH, Tochtergesellschaft der Urenco Ltd., gehört zu je 1/6 Eon/Preussenelektra und der RWE)

    • Urananreicherung zur Brennstoffproduktion für jedes zehnte AKW weltweit
    • Regelmäßige Transporte gefährlichen Uranhexafluorids (UF6)
    • Bis 2022 regelmäßige Uranmüll-Exporte nach Russland