Castor droht Altersschwäche
Castoren sind Transport- und Lagerbehälter für hochradioaktive Abfälle. Ein Castor der Generation V enthält bis zu 340 Billiarden Becquerel. Das Gefährdungspotenzial ist enorm, die Sicherung des radioaktiven Inhalts von größter Bedeutung.
Radioaktivität und Wärmeentwicklung lassen Behälter, Dichtungen und die Stützgerüste für den Atommüll in den Behältern altern, sie werden spröde und instabil. Chemische Reaktionen können das Material zusätzlich angreifen. Expert*innen befürchten Probleme insbesondere bei den Dichtungen und den Öffnungen im Deckel sowie den Einbauten. Besonders alarmierend ist das, weil die Castoren die einzige Barriere gegen den Austritt radioaktiver Substanzen sind.
Eine längere Zwischenlagerung führt auch zu deutlich höheren Anforderungen an die Castor-Behälter. Sie werden radioaktiver Strahlung und hohen Temperaturen deutlich länger ausgesetzt sein als ursprünglich geplant. Das hinterlässt natürlich Spuren an den Behältern. Am Ende der Lagerzeit muss es immer noch möglich sein, sie zu entladen und zu transportieren. Die aktuell gültige Zulassung für Castor-Behälter erlaubt die Aufbewahrung von hochradioaktiven Atommüll darin nur für einen Zeitraum von 40 Jahren. 2032, also bereits in wenigen Jahren, wird dieser Zeitpunkt für die ersten Castoren in Deutschland erreicht sein. Die betroffenen Behälter befinden sich aktuell im Zwischenlager Ahaus.
Forschungsprogramm nötig
Hinzu kommt, dass sie Sicherheitsnachweise vor allem auf Rechenmodellen und werkstofftechnischen Untersuchungen basieren. Ob es in den Castor-Behältern wirklich so aussieht, wie es vorhergesagt wurde, ist völlig unklar. Berechnungen können die komplexen Vorgänge im Inneren der Behälter nicht ausreichend abbilden. Da diese für ein tragfähiges Lagerkonzept von großer Bedeutung sind, müssen jetzt umfangreiche Forschungsvorhaben angestoßen werden.
Jahrhundert-Lager
Zwischenlagerung von hochradioaktivem Atommüll
Landkarte des Fiaskos
Standorte mit hochradioaktivem Atommüll in Deutschland
Unsichere Zwischenlager
Sicherheitsdefizite der Zwischenlager-Hallen