Zwischenlager Brunsbüttel

Atommülllager
Zwischenlager Brunsbüttel
Foto: contratom Foto: - Standort-Zwischenlager Brunsbüttel
Status:
in Betrieb
Standort:
Brunsbüttel
Kategorie:
Atommülllager
Inbetriebnahme:
05. Feb 2006

Neben dem Atomkraftwerk Brunsbüttel wurde ein Zwischenlager gebaut, um die hochradioaktiven Abfälle aus dem Betrieb des Reaktors zu lagern.

Nach dem gesetzlichen Verbot der Wiederaufarbeitung des deutschen Atommülls im Ausland bauten die Betreiber der Atomkraftwerke an zahlreichen Standorten Zwischenlagerhallen. Sie dienen der Lagerung der hochradioaktiven Brennelemente in Castor-Behältern. Wenn irgendwann ein zentrales Atommülllager zur Verfügung stehen sollte, werden die Castoren dorthin gebracht.

Mit der Einlagerung des ersten Castor-Behälters nahm das Standortzwischenlager (SZL) Brunsbüttel am 5. Februar 2006 den Betrieb auf. Die Betriebsgenehmigung galt für 40 Jahre. Maximal durften 80 CASTOR V/52-Behälter eingelagert werden.

Seit 2015 ohne Betriebserlaubnis

2004 reichten zwei Anwohner*innen Klage gegen das Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle ein, weil es eine Gefahr darstellt und gegen Angriffe von außen nicht ausreichend geschützt ist. 2007 wies das Oberverwaltungsgericht Schleswig die Klage ab, 2008 kassierte das Bundesverwaltungsgericht den Richterspruch. Im Juni 2013 wurde Betreiber Vattenfall die Genehmigung für das Zwischenlager Brunsbüttel entzogen. Dagegen legte der Bund Beschwerde ein. Am 16. Januar 2015 urteilte letztinstanzlich das Bundesverwaltungsgericht. Seitdem werden die bereits abgestellten Castor-Behälter dank einer atomrechtliche Anordnung nur noch „geduldet“.

Vattenfall will eine neue Genehmigung beantragen. Eine Maßnahme dabei könnte sein, wegen der Umbaumaßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit gegenüber Terroranschlägen die Stellplätze von 80 auf 34 zu reduzieren.

Ende 2014 befanden sich 9 CASTOR-Behälter im SZL. Trotz fehlender Betriebsgenehmigung sollen elf weitere Behälter aus dem AKW Brunsbüttel eingelagert werden.

weitere Infos:

  • Die Zwischenlagerung des hochradioaktiven Atommülls wird sehr viel länger dauern, als ursprünglich behauptet. Die bisherigen Hallen sind nicht weiter tragbar. Doch die Politik nimmt das Problem nicht ernst. - mehr

  • Atommüll-Report: Standortzwischenlager Krümmel