So, wie in Gorleben, geht es eben nicht!

09.06.2016 | Jan Becker

Mit einer Videoreihe fasst die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) die Kritik am Standort Gorleben und dem angeblichen „Neustart“ der Suche nach einem Atommülllager zusammen. Neun Experten nehmen zu unterschiedlichen Themen Stellung, bewerten dabei die Vergangenheit und stellen Forderungen für die Zukunft.

Gorleben Stop

Kurz vor der Veröffentlichung des Abschlussberichts der Atommüll-Kommission des Bundestages bekräftigt die BI damit erneut, dass Gorleben „ein Musterbeispiel für eine verfehlte Atommüllpolitik“ ist. Maßgebliche ParteienvertreterInnen würden innerhalb der Kommission darum kämpfen, Gorleben „auf keinen Fall wissenschaftsbasiert aus dem Verfahren ausscheiden zu lassen“. Doch damit werde erneut der Anschein erweckt, als ginge es um Wissenschaft und nicht um Politik, so die BI. Es sei jedoch eine politische Entscheidung, diesen möglichen Standort bei der Suche nach einem Atommülllager fortzuschleppen.

Würde diese Suche wirklich neu gestartet und die Fehler aus der Vergangenheit aufgearbeitet, hätte die Politik auf den Salzstock Gorleben verzichtet, sind sich die KritikerInnen sicher.

In neun Videobeiträgen beziehen der BI-Vorsitzende Martin Donat („Der gesellschaftliche Konflikt ist nicht befriedet, sondern lediglich verschoben worden“), der BI-Pressesprecher Wolfgang Ehmke („Lug und Trug sind die Basis von Gorleben“) und die Journalisten Karl-Friedrich Kassel („Geld kann kein Argument für die Durchsetzung von Gorleben sein“) und Gabi Haas („Vorläufige Sicherheitsanalyse Gorleben unterläuft eine breit angelegte Alternativsuche“) klar Stellung. Ulrich Schneider („Sicherer Einschluss – Ausgeschlossen!“) und Dieter Schaarschmidt („Geologische Befunde wurden uminterpretiert, verschwiegen oder gefälscht“) beziehen sich bei ihrer Kritik auf die geologischen Defizite des Salzstocks. Rechtliche Probleme erklären die Rechtsanwälte Nikolaus Piontek („Öffentlichkeitsbeteiligung unerwünscht!“), Dieter Magsam und Martin Lemke („Statt Öffentlichkeitsbeteiligung kam die Polizei“).

Ulrich Schneider, Dipl. Geologe: Sicherer Einschluss – Ausgeschlossen
Wer immer noch meint, ein Deckgebirge sei unnötig, sollte aus dem Verkehr gezogen werden.

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Jan Becker

Jan Becker hat jahrelang die Webseite www.contrAtom.de betrieben und täglich aktuelle Beiträge zur Atompolitik verfasst. Seit November 2014 schreibt der studierte Umweltwissenschaftler für .ausgestrahlt. Jan lebt mit seiner Familie im Wendland. Mit dem Protest gegen regelmäßig durch seine Heimatstadt Buchholz i.d.N. rollende Atommülltransporte begann sein Engagement gegen Atomenergie, es folgten die Teilnahme und Organisation zahlreicher Aktionen und Demonstrationen.

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