Auch wenn die Deutschen einer Studie zufolge wenig über die Herkunft ihrer elektrischen Energie wissen – Strom aus Atomkraftwerken wollen sie nicht. Ein Atommüll-Lager vor ihrer Haustür auch nicht.
Ist Atomstrom ein geeignetes Mittel im Kampf gegen Treibhaus-Gase und Erderwärmung? Einen Monat vor dem Klimagipfel COP21 in Paris gibt eine kürzlich veröffentlichte Studie deutlich Antwort. Doch ausgerechnet das COP-Gastgeberland verkündet umfangreiche AKW-Neubaupläne.
Der Wille, gegen scheinbar festgefügte Verhältnisse anzugehen; der Reichtum an Ideen, die dafür aufgewandt werden; die Lust an Aktionen, die den Rahmen des gesetzlich Erlaubten überschreiten; die Verbundenheit der handelnden Personen, die aus kollektiver Grenzüberschreitung resultiert – all das sind Elemente, die sich wie ein roter Faden durch eine Geschichte …
Verantwortung, Transparenz und Bürgerbeteiligung sehen anders aus. Harsche Kritik müssen der Atomkonzern RWE und das Land Baden-Württemberg von AtomkraftgegnerInnen einstecken. Nach drei Jahren „engagierter Mitarbeit“ verlassen sie die Infokommission zum Atomkraftwerk Neckarwestheim. Nicht Abschalten sei offenbar „das entscheidende Ziel“, die Infokommission stütze den AKW-Weiterbetrieb, so die KritikerInnen.
Der Arbeitskreis Wesermarsch ruft zu Einwendungen gegen die Pläne des AKW-Betreibers E.ON auf, der am Standort Unterweser den abgeschalteten Meiler zurückbauen und ein neues Atommülllager errichten will.
Seit dem vergangenen Wochenende ist das niedersächsische Atomkraftwerk Grohnde wieder im Leistungsbetrieb. Während eines 3-wöchigen Stillstands wurde neuer Brennstoff geladen. Am Ende gab es wegen eines Störfalls Verzögerungen beim Wiederanfahren.
Jede radioaktive Strahlung kann krank machen. Bei den Evakuierungs- und Aufräumarbeiten nach der Havarie der japanischen Atomkraftwerke in Fukushima wurden mehrere tausend Helfer Strahlungswerten ausgesetzt, die über den festgelegten Grenzwerten lagen. Zum ersten Mal erhielt ein erkrankter Arbeiter, der in den Ruinen half, das Anrecht auf Entschädigung.
Vor einer Woche ist es in einem Atommülllager in den USA zu Explosionen gekommen. Die Informationen darüber sind spärlich und die Behörden halten sich bedeckt, das Lager ist aber schon lange wegen Sicherheitsproblemen in der Kritik.
Nach der Meldung über das vorzeitige Betriebsende von zwei Kraftwerksblöcken am Standort Oskarshamn hat nun der Atomkonzern Vattenfall die baldige Stilllegung von zwei Meilern in Ringhals bekannt gegeben. Die Weiternutzung lohnt sich nicht. Zugrunde liegt eine Fehleinschätzung der Entsorgungskosten für den Atommüll.
Am Standort Bohunice in der Slowakei soll ein weiteres Atomkraftwerk gebaut werden. Mithilfe einer Mustereinwendung kann man sich sehr einfach den bereits mehr als 9.000 Menschen anschließen, die gegen diese Pläne protestieren.