Wie viel Riss darf sein?
Gutachter und Gegengutachter sind sich einig: EnBW muss nachweisen, dass selbst rissige Rohre im AKW Neckarwestheim‑2 Störfallbelastungen standhalten würden. Aber gibt es diesen Nachweis?
Gutachter und Gegengutachter sind sich einig: EnBW muss nachweisen, dass selbst rissige Rohre im AKW Neckarwestheim‑2 Störfallbelastungen standhalten würden. Aber gibt es diesen Nachweis?
Deutschland hat seit Kurzem ein weiteres Atommüll-Zwischenlager: Am AKW-Standort Philippsburg wurde das „Reststoffbearbeitungszentrum“ (RBZ) in Betrieb genommen. Die Vorsätze waren schon mal schlechter.
Anhand von zwei aktuellen Beispielen kann belegt werden, dass Atommüllprojekte immer auch das Nichteinhalten von Versprechen und Fristen bedeuten. Was wiederum immer auch mit höheren Kosten verbunden ist.
Vor den vor wenigen Monaten im AKW Neckarwestheim‑2 entdeckten Rissen sind auch die meisten anderen Reaktoren nicht gefeit, stellen Expert*innen-Gremien fest. Aufsichtsbehörden und Betreiber aber drücken sich um umfassende Prüfungen.
Zum wiederholten Mal fallen im AKW Neckarwestheim‑2 Schäden an den Heizrohren der Dampferzeuger auf. Ein Leck dort, warnt ein ehemaliger AKW-Betriebsleiter, könnte unter Umständen eine nicht mehr beherrschbare Kettenreaktion im Reaktor nach sich ziehen.
Weil Reparaturarbeiten nötig sind, wird sich die Revision im Atomkraftwerk Neckarwestheim-II um mehrere Wochen verlängern. Parallel musste das Kraftwerk eine Leckage im Primärkreislauf melden. In Tschechien floss radioaktives Wasser in ein Kanalnetz statt in dafür vorgesehene Sammelbehälter.
Verantwortung, Transparenz und Bürgerbeteiligung sehen anders aus. Harsche Kritik müssen der Atomkonzern RWE und das Land Baden-Württemberg von AtomkraftgegnerInnen einstecken. Nach drei Jahren „engagierter Mitarbeit“ verlassen sie die Infokommission zum Atomkraftwerk Neckarwestheim. Nicht Abschalten sei offenbar „das entscheidende Ziel“, die Infokommission stütze den AKW-Weiterbetrieb, so die KritikerInnen.
Eine Studie im Auftrag des französischen Netzwerks „Sortir du Nucléaire“ klassifiziert die Atomkraftwerke nach ihrer Bedrohung des Umlandes durch einen schweren Atomkraftwerksunfall. Dabei landete das jüngste deutsche AKW im weltweiten Vergleich aller 194 Reaktoren auf Platz 16.
Heute soll der Erörterungstermin zu Einwendungen gegen den geplanten Abriss des Atomkraftwerks Neckarwestheim-1 stattfinden. AtomkraftgegnerInnen erteilen dieser Veranstaltung eine Absage und kündigen Proteste vor der Tür an.
Der Betreiber des Atomkraftwerks Neckarwestheim bittet die Anwohner um Entschuldigung für „Geräuschentwicklung“ am Sonntagabend. In Niedersachsen bleibt das AKW Emsland weiter vom Netz weil die Wartung verlängert werden musste. Und aus dem hessischen Meiler Biblis wird eine Leckage gemeldet.