Atomindustrie befindet sich „in einer Nussschale“
Der Trend setzt sich fort: Atomkraft verliert weltweit weiter an Bedeutung. AKW-Neubauprojekte sterben zudem an zu hohen Kosten.
Der Trend setzt sich fort: Atomkraft verliert weltweit weiter an Bedeutung. AKW-Neubauprojekte sterben zudem an zu hohen Kosten.
Wegen möglicher Verunreinigung und unerlaubten Umgangs mit radioaktiven Stoffen im Zusammenhang mit dem Brand am 6. Dezember haben Atomkraftgegner*innen den Betreiber in der Brennelementefabrik Lingen angezeigt. Die Staatsanwaltschaft soll nun die Aufklärung der Ereignisse vorantreiben.
Aktivist*innen der Initiative „Don’t nuke the climate“ haben Mitte letzter Woche im polnischen Katowice mehrere tausend Unterschriften an die deutsche Bundesumweltministerin Svenja Schulze überreicht. Schulze versprach, keine atomfreundlichen Statements auf dem COP zu unterstützen.
Mit einer geschichtsträchtigen Volksabstimmung sorgte eine hauchdünne Mehrheit in Österreich dafür, dass das einzige Atomkraftwerk im Land nie den Betrieb aufnehmen durfte.
Jahr für Jahr wirft eine Gruppe Autoren um Mycle Schneider einen sehr kritischen Blick auf die Atomindustrie. Die neue Ausgabe des „World Nuclear Industry Status Report“ untermauert den Niedergang des Nuklearsektors – fast ausnahmslos.
Liam Harrold, 23, studiert in Hannover Geschichte und Philosophie. Atomkraft aber ist für ihn noch lange nicht Geschichte. Deshalb will er den Austausch zwischen älteren und jüngeren Atomkraftgegner*innen und den Neueinstieg insbesondere jüngerer Menschen in die Atom-Debatte fördern
Anlässlich des 32. Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eine neue Studie zum AKW-Risiko veröffentlicht. Das Ergebnis: Ein größerer Störfall oder ein Super-Gau sind jederzeit möglich.
Die Energiewende in Deutschland schreitet voran: Die Windkraft überholt in 2017 erstmals die Atomenergie und die Steinkohle und ist damit zur zweitwichtigsten Stromquelle geworden. Nur die Braunkohle hat noch größere Bedeutung.
AtomkraftgegnerInnen fordern nach der nicht abreissenden Pannenserie in belgischen Atomkraftwerken, dass Deutschland dorthin keinen AKW-Brennstoff mehr liefern solle. Die Bundesregierung hatte Einflussmöglichkeiten auf die belgische Atompolitik verneint. Unterdessen erhöhen auch Nachbarländer den Druck und belgische Politiker sprechen davon, dass sie die „Energiewende verschlafen“ haben.
Auch wenn die Deutschen einer Studie zufolge wenig über die Herkunft ihrer elektrischen Energie wissen – Strom aus Atomkraftwerken wollen sie nicht. Ein Atommüll-Lager vor ihrer Haustür auch nicht.