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Keine Castortransporte von Garching nach Ahaus

im August hat das Atommüll-Bundesamt (BASE) Castortransporte vom Forschungsreaktor FRM2 in Garching bei München ins Zwischenlager nach Ahaus (NRW) genehmigt. Die Transporte enthalten hochangereicherten radioaktiven Atommüll aus abgebrannten Brennstäben und sind deshalb besonders gefährlich. Das Material ist prinzipiell atomwaffenfähig. Ein einziger Castorbehälter enthält genug hochangereichertes Uran für den Bau einer Atombombe. Sein Transport erhöht das Missbrauchsrisiko um ein Vielfaches.

Die Strecke von Garching nach Ahaus ist 700 Kilometer lang. Das Risiko für das Transportvorhaben über marode Straßeninfrastruktur tragen allein die Menschen, die entlang der Transportstrecke leben. Die strahlende Fracht birgt nicht nur ein Unfallrisiko, sie ist auch völlig unzureichend gegen terroristische Angriffe gesichert, beispielsweise mit Drohnen. Ein Drohnenangriff auf einen Castortransport könnte ganze Straßenzüge, auch in größeren Städten, verseuchen. Menschen würden sterben, komplette Stadtteile wären dauerhaft unbewohnbar. Mit den vielfältigen Risiken von Unfällen oder Angriffen auf die Castortransporte beschäftigt sich die renommierte Physikerin Oda Becker in einem von .ausgestrahlt in Auftrag gegebenen Gutachten.

Das Lager in Ahaus weist Sicherheitsmängel auf, und ihm fehlt es auch an spezieller Infrastruktur für die Aufbewahrung von dieser Art von Atommüll. Ferner kann die nötige Abreicherung dort nicht stattfinden. Das Zwischenlager bietet zudem keinen ausreichenden Schutz. Mit den möglichen Auswirkungen von Terrorangriffen auf das Zwischenlager in Ahaus beschäftigt sich ein zweites von .ausgestrahlt in Auftrag gegebenes Gutachten. Ein weiterer Punkt: Die Genehmigung für das Zwischenlager in Ahaus läuft bereits im Jahr 2036 aus. Nicht unwahrscheinlich, dass die Castoren dann ein weiteres Mal transportiert werden müssen.

Protest am Forschungsreaktor Garching gegen Castortransporte
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Gemeinsam mit vielen anderen Umwelt- und Friedensorganisationen fordert .ausgestrahlt:

  • Keine Transporte von waffenfähigem Uran nach Ahaus

  • Sofortiger Stopp des Einsatzes von waffenfähigem Uran im Reaktor – kein Weiterbetrieb ohne Abrüstung

  • Entwicklung und Bau einer Anlage zur Verdünnung des Urans in Garching, damit es abgereichert und unschädlich gemacht wird

  • Vertragliche Festlegung, dass die Technische Universität (TU) München die organisatorische und finanzielle Verantwortung für die Abreicherung trägt

  • Bau eines möglichst sicheren Zwischenlagers direkt am Standort Garching

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Foto: Forschungsreaktor München

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