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Energiewende retten – AKW abschalten!

Dem Ausstieg entgegen! Die Zukunft ist erneuerbar!

Vom 9. Juli bis 31. Juli 2022 und vom 13. August bis 4. September 2022 radelten wir insgesamt sechs Wochen lang „dem Ausstieg entgegen“. Die von .ausgestrahlt gemeinsam mit vielen lokalen Initiativen und anderen Umweltorganisationen organisierte Anti-Atom-Radtour 2022 war eine rollende Demo für die Energiewende und für das Abschalten aller AKW - und mit 2.400 Kilometern die wohl längste Anti-Atom-Demonstration in der Geschichte! Quer durch Norddeutschland und Süddeutschland und vier atomversessene Nachbarländer setzten wir ein starkes Zeichen gegen alle Versuche, den Atomausstieg zu kippen und die Energiewende zu sabotieren.

Mit Kundgebungen und Aktionen machten wir an über 40 Orten auf bleibende Herausforderungen und aktuelle Atom-Konflikte aufmerksam: auf noch laufende AKW, bereits abgeschaltete Reaktoren, verhinderte Atomkraftwerke, Atommüll-Zwischenlager, Deponien für „freigemessene“ strahlende Abfälle, potenzielle Standorte für ein geologisches Tiefenlager, Atomfabriken und Firmensitzen der Atomindustrie.

Zusammen mit Hunderten, die sich in den letzten Jahrzehnten gegen Atomkraft und für die Energiewende eingesetzt haben und gegen einen fossil-atomaren Rollback kämpfen, haben wir weithin sichtbar und lautstark gegen einen Weiterbetrieb der letzten drei noch laufenden AKW in Deutschland protestiert.  Und "nebenbei" Aktive aus Klima- und Friedensbewegung kennengelernt, Freundschaften geknüpft,  gemeinsam gesungen, getanzt und die großen Erfolge der Anti-AKW-Bewegung gefeiert. Ein unvergesslicher Anti-Atom-Sommer ...

Ein Film von Thomas Deuber über die Anti-Atom-Radtour

Meine schönsten Radtourerinnerungen

Wir haben Euch nach Euren schönsten Radtourerinnerungen gefragt und haben zahlreiche Antworten erhalten. Schöne Landschaften, gemeinschaftliche Erlebnisse und emotionale Momente. Vielen Dank, dass ihr Eure Erinnerungen mit uns geteilt habt.

Hier könnt ihr eine Auswahl nachlesen:

Für mich war die ganze Tour etwas besonderes. Am herausragendsten waren die Menschen, unsere Zeltunterkunft auf dem unglaublich steilen Berg in Belgien, ... aber jeder Tag brachte etwas besonderes hervor und ich bin voll froh, dass ich dabei sein konnte.

Karin

Ich konnte mit meiner Tochter K. eine Teilstrecke der Südtour mitradeln. Sie war bereits mit 5-6 Jahren bei den Anti-Atom-Demonstrationen dabei. Nun fahre ich mit 83 Jahren (!) zusammen mit ihr die Tour von Riedlingen nach Benken. Tja, das war neben allen anderen guten Begegnungen für mich das schönste Erlebnis, und es gab somit einen Abschlusspunkt von fast 40 Jahren Anti-Atom-Demonstrationen.

Elisabeth

Die schönste Erinnerung habe ich an den Bahnhof Göhrde. Es war eine idyllische Pause. Ruhig, weitläufig, lang genug, musikalisch, Gespräche, ausruhen, einfach schön.

Das Intensivste waren die Geschichten der Menschen, die von damals erzählt haben. Es war eine tolle Erfahrung.

Michael

Neben Euren Organisationsbesprechungen ist meine schönste Erinnerung sicherlich die Ankunft in Aachen. Der "Stop Tihange"-Laster, die Polizeieskorte, die Bigband und das Empfangstor am Elisenbrunnen waren beeindruckend.

Benno

Was mich am meisten bewegte, war die  Rede von Silke Freitag  (Jochen Stays Frau) am AKW Brokdorf. Ich bin kein Aktivist, kannte Jochen nicht, aber die Art, wie sie gesprochen hat, so aufrichtig und dabei auch emotional, das hat mich berührt.

Was mich ebenfalls bewegte – das mag vielleicht überraschen – der Kontakt zu den begleitenden Polizisten. Deren Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Dass es bei all den Konflikten, bei all dem Unrecht, das in unserem Staat immer wieder passiert, ein gewisses Verständnis, eine Sympathie, womöglich sogar Solidarität von Seiten der Staatsmacht geben kann, zumindest bei einigen ihrer Vertreter. Da schien für einen Moment lang eine Utopie auf – natürlich ist es Utopie, und doch hat sie mich für diesen Moment lang bewegt.

Anonym

Ich zögere eigentlich meistens, mich solchen Gruppen-Aktionen anzuschließen, da ist immer so eine Befürchtung, vereinnahmt zu werden. So war auch im Freundeskreis das Erstaunen groß, als ich meine Teilnahme an der Radtour ankündigte. Wie immer, war ich eher zurückhaltend, habe mich abends abgesetzt, in Hotels übernachtet. Aber als ich mich nach dem Ruhetag wieder einklinken wollte in Hoopte und am Hafen wartete, sah ich am anderen Ufer die Tour mit flatternden Fahnen anrollen und als dann das Schiff übersetzte und auf der Elbe auf mich zu kam, hatte ich ein starkes Gefühl: "da ist meine Gruppe" ich war stolz auf sie und froh, dazu zu gehören.

Das war neu und schön für mich und bleibt in Erinnerung.

Josefine 

Bei mir war es eine Sonnenblume, die ich hinter Hamburg in einer Pause an einem Bezahl-Selbstpflück-Blumenfeld mitgenommen habe und die von dort an in meinem Lenkerkorb den Blick nach vorn richtete. Erstaunlicherweise hat sie es ohne wesentlichen Blütenblattverlust nicht nur bis nach Gorleben geschafft, sondern auch die gut 100 km mit dem Fahrrad wieder zurück nach Hamburg. Wo sie dann weitere 2 Wochen lang in einer Vase von meinem Fensterbrett aus den Innenhof betrachtete, bis sie schließlich doch verwelkt ist.


Anonym

Besonders gut hat mir der erste Zeltplatz in der Schweiz gefallen: der ehemalige Gasthof mit dem großen Garten und die Feuerstelle war wie gemacht für uns.

Eberhard

Im Verlauf der 14 Tage, die ich dabei war, gab es viele schöne Momente, aber für einen kann ich mich nicht entscheiden, deshalb hier eine kleine Aufzählung:

  • Das an dem einen Punkt der Strecke bei der belgischen Stadt Visé hat mich sehr beeindruckt, dass die Anwohner in den 1970er Jahren ein fertig geplantes Atomkraftwerk verhindern konnten. Weiterhin war der Übergang (Landschaft mit viel Wasser) von Belgien nach Holland sehr schön und die Ankunft zum Mittag in Maastricht, wo ich 10 Jahre zuvor im Urlaub war, hat mir sehr gut gefallen, da ich dort einiges wieder erkannt habe und die Erinnerungen an meinen Urlaub damals wieder kamen. Auch das Gefühl vom Dreiländerpunkt aus Eis essend (in der Pause nicht geschafft auf zu essen) nach Aachen rein zu fahren, war sehr schön.
  • In Bremen bin ich nach 1,5 Wochen Arbeitspause wieder zurück gekommen und fand es sehr schön, gleich wieder in der Gruppe aufgenommen zu werden, einige wiedererkannt zu haben und neue Leute kennen gelernt zu haben. Zuvor fand ich es bei der Rede in der Bremer Innenstadt beeindruckend und erschreckend zu hören, wie viele Atomkraftwerke in Deutschland geplant waren und zum Glück nur ein Bruchteil davon gebaut wurde.
  • Der morgen am Museum in Stade, am Deich in Brokdorf und das Ziel in Glücksstadt haben mir landschaftlich sehr gut gefallen.
  • Die Ankunft in HH-Altona, von so vielen Menschen empfangen zu werden, war toll.
  • Es war interessant zu hören, wie die Mülldeponie versucht, sich gegen die Aufnahme von Atommüll zu wehren. Die Ankunft in Lübeck und das Herumlaufen in der Innenstadt war sehr schön sowie der abendliche Ausflug mit anderen Tour-Teilnehmern.
  • Die Ankunft in Lüneburg und die Stadterkundung am Abend sind eine schöne Erinnerung.
  • Die Ankunft in Gorleben: Ziel erreicht!

Astrid

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Kooperationspartner*innen

.ausgestrahlt organisierte die große Anti-Atom-Radtour 2022 mit Unterstützung vieler Anti-Atom-Initiativen, Anti-Atom-Aktiven und anderer Organisationen.

 

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