Stellungnahme zum Nationalen Entsorgungsprogramm

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An das
Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit,
Arbeitsgruppe S III 2, Postfach 12 06 29, 53048 Bonn

Hiermit nehme ich zum Entwurf für ein „Programm für eine verantwortungsvolle und sichere Entsorgung bestrahlter Brennelemente und radioaktiver Abfälle (Nationales  Entsorgungsprogramm - NaPro)“  wie folgt Stellung:

Im Entwurf des Nationalen Entsorgungsprogramms werden die ungelösten Fragen und vorhandenen Probleme im Umgang mit den radioaktiven Abfällen weitgehend ausgeblendet. Lecke Atommüllfässer kommen ebenso wenig vor wie Brennelemente-Zwischenlager ohne Genehmigung. Es wird keine Abwägung verschiedener Konzepte und Alternativen beim Umgang mit den radioaktiven Abfällen durchgeführt.

Ich fordere:
Dem Schutz vor radioaktiver Strahlung muss oberste Priorität eingeräumt werden. Es muss ein umfassendes Konzept für den gesamten vorhandenen und künftig anfallenden Atommüll entwickelt werden, das die vorhandenen Probleme beschreibt, anstatt sie zu ignorieren.

Dazu fordere ich im Einzelnen:

  • Sofort ein Standortauswahlverfahren für die tiefengeologische Lagerung aller schwach- und mittelradioaktiver Abfälle einzuleiten und nicht erst in den 2050er Jahren damit zu beginnen.

  • Den Plan aufzugeben, in das alte, marode und ungeeignete Eisenerzbergwerk Schacht KONRAD Atommüll einzulagern.

  • Die vollständige Rückholung der Abfälle aus ASSE II zu beschleunigen und ein tragfähiges Konzept für den Umgang mit den rückgeholten Abfällen zu erstellen.

  • Ein Gesamtkonzept für die verlängerte Zwischenlagerung zu erstellen, angepasst an die längere Lagerungsdauer, erhöhten Sicherheitsanforderungen und sich verschärfenden Bedrohungslagen.

  • Keine Zwischenlagerung ohne Genehmigung, auch nicht  in Jülich und Brunsbüttel.

  • Die Freigabe niedrig strahlender Materialien aus Atomanlagen und die unkontrollierte Verteilung gering strahlender Abfälle zu beenden.

  • Die Atomfabriken in Lingen und Gronau sofort zu schließen, um keinen weiteren Atommüll zu produzieren und den Im- und Export von Uran zu beenden.

  • Im Rahmen der Standortauswahlverfahren und der Erstellung eines Gesamtkonzeptes für die Zwischenlagerung ist die Öffentlichkeit zu beteiligen und mit entscheidungsrelevanten Rechten und ausreichenden Ressourcen auszustatten.

  • Stellungnahmen zum Nationalen Entsorgungsprogramm zukünftig in regionalen öffentlichen Veranstaltungen vor der Einreichung des Programms bei der EU zu erörtern.

Initiiert von:

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Warum ist das wichtig? 

Nationales Entsorgungsprogramm 2025

Die Bundesregierung muss der EU im Jahr 2025 ein aktualisiertes Nationales Entsorgungsprogramm (NaPro) vorlegen. Der EURATOM-Vertrag schreibt für seine Mitgliedstaaten alle zehn Jahre einen solchen Bericht vor. Das NaPro soll eine Auflistung aller radioaktiven Abfälle im jeweiligen Land sowie einen Entsorgungsplan enthalten.

.ausgestrahlt sowie andere Umweltverbände und Initiativen üben enorme Kritik an den Inhalten des geplanten Berichts. Die ungelösten Fragen und vorhandenen Probleme im Umgang mit den radioaktiven Abfällen werden darin weitgehend ausgeblendet. Lecke Atommüllfässer und Brennelemente-Zwischenlager ohne Genehmigung werden ebenso wenig thematisiert. Es findet keine Abwägung verschiedener Konzepte und Alternativen beim Umgang mit radioaktiven Abfällen statt.

Auch Bürger*innen haben die Möglichkeit, eine eigene Stellungnahme zum Entwurf des NaPro beim zuständigen Bundesumweltministerium einzureichen. 

Bis zum 4. August 2025 kannst Du Dich auch an einer Sammelstellungnahme beteiligen, die das Bundesumweltministerium zu entsprechenden Nachbesserungen auffordert.
 

Napro 2025

Ausführliche Hintergrundinformationen gibt es beim Atommüllreport

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Entwurf NaPro 2025

Die Entwurfsfassung des NaPro und der zugehörige Umweltbericht können beim Bundesumweltministerium downgeloadet werden.

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