Anti-Atom-Radtour: Von Lützerath nach Krefeld

12.07.2022 | Armin Simon
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Foto: Vattenfall

Am vierten Tag der Radtour geht es nach Krefeld, wo Behälter für Atommüll wie der Castor hergestellt werden. Aktionen: Kundgebung in Krefeld und Vorbeifahrt bei der Castorschmiede Siempelkamp.

Hinweis: Dieser Artikel wird während der Tagesetappe mehrfach aktualisiert.

Krefeld – die Castor-Schmiede

Die Siempelkamp Behältertechnik GmbH entwickelt und fertigt in Krefeld Transport- und Lagerbehälter verschiedenster Bauarten für die Handhabung und Lagerung radioaktiver Stoffe. Darunter sind auch die bekannten „Castor-Behälter“. In ihnen landen die abgebrannten Brennelemente aus den deutschen AKW, wenn sie nach einigen Jahren aus dem Abklingbecken geholt werden. Die Behälter – am Ende werden es rund 1.900 sein – stehen in den 16 Zwischenlagern für hochradioaktive Abfälle. Von dort müssen sie in etlichen Jahrzehnten zu einem noch zu findenden tiefengeologischen Langzeit-Lager für Atommüll transportiert werden. Wie lange die Castoren dicht bleiben, ist unklar.

Anti-Atom-Radtour: Kundgebung in Krefeld

Stimmen von der Anti-Atom-Radtour

Wir sind heute morgen mit Verspätung in Lützerath gestartet, wieder mit Polizeibegleitung. Wir haben einen Zwischenstopp in Keyenberg eingelegt, wo uns erklärt wurde, dass dieses Dorf nur noch 150 von ehemals 900 Einwohner*innen hat und dass die meisten Häuser dort mittlerweile EWE gehören. Es war eine ganz komische Stimmung, alles sah schon ganz verlassen aus. Wir haben eine Mittagspause gemacht am Kaarster See und sind da ins Wasser gesprungen. Das war nicht so richtig erlaubt, aber wir haben es trotzdem gemacht. Es gab keine Panne heute. Auf dem Weg haben wir die großen Braunkohlebagger gesehen. Die haben auch die ganze Nacht gearbeitet und es war krass sie zu hören. Dann waren wir in Krefeld und hatten eine super Kundgebung mit den Locals von hier, die Lieder aus dem Widerstand von früher gespielt haben - in der Originalbesetzung. Es war mit 80 Leuten gut besucht. Wir sind mit großem Polizeiaufgebot weiter zur Castor-Schmiede Siempelkamp gefahren, wo uns ein Local erklärt hat, wie dort die Castoren gebaut werden - und Teile für Windkraftanlagen. Dann ging es zum Bauernhof, wo wir auf der Eselwiese, zwischen Eselhäufchen, sowie Apfel- und Birnenbäumen unsere Zelte aufgeschlagen haben. Von dem Bauern haben wir, ganz nett, gekühlte Getränke gesponsort bekommen.

Sarah von .ausgestrahlt

Aktionen am 12. Juli

9:00 Uhr
Start in Lützerath

15:45 Uhr
Kundgebung in Krefeld mit Sprecher*innen der früheren BINKA (Bürgerinitiative Niederrhein Krefeld gegen Atomanlagen)
Joseph-Beuys-Platz 1, gegenüber dem Museum

16:30 Uhr
Vorbeifahrt bei der Castorschmiede Siempelkamp
Parkplatz Siempelkampstrasse, Krefeld

17:00 Uhr
Ankunft in Krefeld
 

Aktuelle Infos unter: ausgestrahlt.de/radtour

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Armin Simon

Armin Simon, Jahrgang 1975, studierter Historiker, Redakteur und Vater zweier Kinder, hat seit "X-tausendmal quer" so gut wie keinen Castor-Transport verpasst. Als freiberuflicher Journalist und Buchautor verfasst er für .ausgestrahlt Broschüren, Interviews und Hintergrundanalysen.

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