In Brasilien ist ein Damm an einer Eisenerzmine gebrochen, zwölf Millionen Kubikmeter Schlamm liefen aus. Angrenzende Siedlungen wurden darunter begraben, mehr als hundert Menschen sind tot. Der TÜV SÜD hatte dem Bergbaukonzern bestätigt, dass der Damm keine Mängel habe. Derselbe Konzern ist maßgeblich für die Risikobewertung der deutschen AKW zuständig.
Wer an schwere Atomunfälle, an Kernschmelzen und an den größten anzunehmenden Unfall (GAU) denkt, der denkt an Fukushima, Tschernobyl und Harrisburg. Aus dem kollektiven Gedächtnis (fast) erfolgreich gelöscht wurde der schwere Atomunfall im Versuchsreaktor Lucens in der Schweiz am 21. Januar 1969.
Ein Blick zurück und einer nach Vorne: Der „Störfall-Kalender“ verdeutlicht die Vielzahl der unkalkulierbaren Pannen in Atomanlagen, die seit Beginn des Atomzeitalters zur Tagesordnung gehören.
Wegen möglicher Verunreinigung und unerlaubten Umgangs mit radioaktiven Stoffen im Zusammenhang mit dem Brand am 6. Dezember haben Atomkraftgegner*innen den Betreiber in der Brennelementefabrik Lingen angezeigt. Die Staatsanwaltschaft soll nun die Aufklärung der Ereignisse vorantreiben.
Zu einem Großeinsatz hat Ende vergangener Woche ein Feuer in der umstrittenen Brennelementefabrik Lingen geführt. Über 370 Anti-Atom-Organisationen und Verbände fordern die sofortige Stilllegung der Anlage.
Eon stellt sich gern als „Kernpartner“ beim Projekt Energiewende dar. Doch die Wahrheit ist: Der Konzernchef der Atomsparte hält unverhohlene Plädoyers für seine Risikotechnik. In den Vereinigten Arabischen Emiraten wurde kürzlich ein Dienstleistungsvertrag mit dem Betreiber von vier neuen Reaktoren unterzeichnet.
Zum wiederholten Mal fallen im AKW Neckarwestheim‑2 Schäden an den Heizrohren der Dampferzeuger auf. Ein Leck dort, warnt ein ehemaliger AKW-Betriebsleiter, könnte unter Umständen eine nicht mehr beherrschbare Kettenreaktion im Reaktor nach sich ziehen.
Risikoforscher weisen darauf hin, dass Atomkraftwerke am Anfang und am Ende ihres Betriebes riskanter sind. Eine ganze Reihe von Defekten in verschiedenen Anlagen untermauern diese These.
Glücklicherweise erwies sich eine Meldung über einen schweren Unfall im belgischen AKW Tihange als offenbar gut gemachten Fake. Unterdessen räumt die Atomaufsicht ein, sie habe Probleme in den Meilern „unterschätzt“.
Weil Reparaturarbeiten nötig sind, wird sich die Revision im Atomkraftwerk Neckarwestheim-II um mehrere Wochen verlängern. Parallel musste das Kraftwerk eine Leckage im Primärkreislauf melden. In Tschechien floss radioaktives Wasser in ein Kanalnetz statt in dafür vorgesehene Sammelbehälter.