Während im Kontext der neuen Endlagersuche immer wieder betont wird, dass „aus Fehlern gelernt“ werde und es „kein zweites Gorleben geben“ solle, ist beim Thema Castor-Transport alles wie in alten Zeiten. Der Atommülltransport aus der Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield mit Ziel Biblis soll offenbar gegen alle fundierte und berechtigte Kritik, auf dem …
Womöglich war es erst mal der letzte Abtransport von Uranabfall aus der Anreicherungsanlage in Gronau mit Ziel Russland. Ein neues Rechtsgutachten und eine Blockadeaktion richten erneut den Fokus auf diese Müllexporte.
Eine erste Analyse des Zwischenberichts Teilgebiete zur Standortsuche für ein dauerhaftes Atommüll-Lager macht deutlich, dass die Methoden der BGE zur Ermittlung der jetzt veröffentlichten Landkarte zu wünschen übrig lassen.
Entgegen aller Kritik hat das Atommüll-Bundesamt nun doch den Weg für die Anlieferung von Castorbehältern aus der Wiederaufarbeitung in England frei gemacht. Bis zum Jahresende soll hochaktiver Abfall in das unsichere Zwischenlager Biblis gebracht werden.
Selbst wenn der aktuelle Suchprozess für ein Atommüll-Lager am Ende einen Standort benennt, an den der gesamte hochradioaktive Müll gebracht werden soll: Der Abfall wird sich noch sehr lange in unzureichend geschützten Zwischenlagerhallen befinden. Die Politik verschleppt das Problem.
Es ist schon viele Jahre her, da sorgte die Meldung, dass so genannte „CSD-Kokillen“ in das Zwischenlager Ahaus gebracht werden sollen, für Unmut. Die Geschichte um diese Atomtransporte ist ein Ausschnitt aus dem ganzen perspektivlosen Atommüll-Desaster, das immer teurer wird.
Gegen die Empfehlung der Entsorgungskommission des Bundes hat die Bezirksregierung Münster die Genehmigung zur Zwischenlagerung von schwach- und mittelaktiven Atommüll in Ahaus um Jahrzehnte verlängert. Atomkraftgegner*innen sind „stinksauer“ und haben Proteste angekündigt.
Mit einer Protest-Mahnwache haben Aktivist*innen in Ahaus auf Hinweise reagiert, dass dieses Jahr möglicherweise noch ein Atommülltransport in das dortige Zwischenlager rollen könnte. Die Behälter stammen aus Garching und ihr Inhalt ist ein „problematischer Sonderfall“.
Für kommenden Montag (22. Juni) erwarten Aktivist*innen im Münsterland den nächsten Abtransport von Uranmüll aus der Anreicherungsanlage in Gronau. Dagegen werden in mehreren Städten Proteste vorbereitet.
Umweltaktivist*innen fordern in einem Schreiben an die Bundesumweltministerin ein sofortiges Ende des Transports von Produktionsabfällen aus der deutschen Urananreicherungsanlage Gronau nach Russland.